Start Zwickau 1,2 Millionen Euro für Fußgängerüberweg
Artikel von: Redaktion
23.06.2017

1,2 Millionen Euro für Fußgängerüberweg

Das Blaue Wunder wurde Mitte Mai abgerissen. Für einen barrierefreien Haltestellenzugang muss die Stadt mittlerweile 1,2 Millionen Euro hinblättern. Foto: Alice Jagals

Eckersbach. Eine wahrliche Entschuldigung seitens der Verwaltung hinsichtlich der erneuten Kostensteigerung zum barrierefreien Umbau der Haltestelle Eckersbach Mitte gab es zur gestrigen Stadtratssitzung nicht. Fakt ist, durch eine nicht bedachte Wasserleitung, die durch die Wasserwerke neu verlegt werden muss, steigen die Kosten um weitere 230.000 Euro auf nun mehr insgesamt 1,2 Millionen Euro. Und keiner will das zuvor bemerkt haben. Die Stadträte fühlten sich getäuscht und waren der Sache dennoch ausgeliefert. Denn eine Ablehnung der Summe hätte einen Baustopp zur Folge gehabt und damit eine noch größere Kostenexplosion.

Wer ist nun zur Verantwortung zu ziehen?

Planungsbüro oder Verwaltung? Oder beide?

Oberbürgermeisterin Pia Findeiß schob niemanden den schwarzen Peter zu. Sie stellte sich sogar vor ihre Verwaltung. Räumte allerdings ein, „dass es mir eine Lehre ist, nicht alles zwischen den Dezernaten zu trennen“. Fehlt es also an Absprachen innerhalb der Verwaltung? Eine Auswertung soll es nun intern zumindest geben.

Warum musste die Brücke wirklich weg?

Das Blaue Wunder wurde Mitte Mai abgerissen. Ein Brückenneubau wurde während der Planungsphase mit rund 1,3 Millionen Euro als zu teuer bewertet. Auch ein Fahrstuhl zur Barrierefreiheit hätte nur laufende Kosten bedeutet. Nun muss also weitergebaut werden. Sven Itzek (AfD) glaubte nun den wahren Grund für den Brückenabriss zu kennen: Aufgrund der Nähe zum Fußballstadion passte der Bau nicht ins Sicherheitskonzept der Polizei.

Eckersbacher SPD-Ortsvorsitzender und Stadtrat Werner Fischer bezeichnete das als „totales Blech“. Viele Eckersbacher seien mit dem Abriss einverstanden gewesen und „bisher war die Brücke alles andere als behindertengerecht“.