Start Erzgebirge 80 Läufer gegen eine Lok
Artikel von: Andre Kaiser
19.09.2017

80 Läufer gegen eine Lok

Rebekka Haase und Michael Gürtler (rechts im Bild) gaben für die rund 80 Läufer das Startsignal. Foto: Stadtwerke Päßler

Annaberg-Buchholz/ Jöhstadt. Streng nach Fahrplan und dennoch sehr originell: Am Samstag um 14.11 Uhr erhielt der Museumszug der Preßnitztalbahn das Abfahrtsignal im Haltepunkt Schlössel, um gemächlich und mit mehreren Unterwegshalten, wie es der Plan vorsieht, nach Steinbach zu dampfen. Oberhalb des Bahnsteigs, an der Talstation des Jöhstädter Skihanges, gibt Rebekka Haase, Deutsche Meisterin im 200-Meter-Lauf, das Startsignal für rund 80 Läufer, die alle schneller sein wollen als die 99er Schmalspurlok. „Für mich wären sieben Kilometer zu viel“, meint die 24-jährige Spitzensportlerin des LS 90 Erzgebirge schmunzelnd.

Nur 23 Minuten später, sieben Kilometer talabwärts: Der Annaberger Marco Häßler erreicht als strahlender Sieger das Ziel, eine Minute nach ihm überquert die Oberwiesenthalerin Katharina Hennig als schnellste Frau die Ziellinie. Weitere 23 Sportler folgen, bis bei inzwischen strömendem Regen die älteste Teilnehmerin, die 99er Dampflok, Steinbach erreicht. Gutgelaunt, bereits unterwegs geduscht und von den zahlreichen Besuchern angefeuert, laufen schließlich alle weiteren Sportler in den Bahnhof ein.

„Mensch gegen Maschine“ erlebte nach dem großen Erfolg vor zwei Jahren eine Neuauflage und erfuhr Unterstützung durch die Stadtwerke Annaberg-Buchholz. Alexandra Hertel, Bereichsleiterin Marketing/ Öffentlichkeitsarbeit, fand die Veranstaltung gelungen: „Dieser Spendenlauf ist für Aktive und Zuschauer einzigartig. Zudem wird mit dem Blinden- und Sehschwachenverband eine Selbsthilfeorganisation unterstützt, die recht selten Beachtung findet und für viele Menschen wichtig ist.“

Im Stadtwerke-Festzelt auf dem Steinbacher Bahnhofsgelände erhielten die Schnellsten schließlich den Pokal der Stadtwerke Annaberg-Buchholz. Cheforganisator Michael Gürtler resümierte zufrieden: „Das gibt eine ordentliche Spende an den Blinden- und Sehschwachenverband, das gewünschte Spezialtandem wird bald angeschafft werden können.“

Autor: Mike Päßler