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Artikel von: Redaktion
04.11.2015

Abend der friedlichen Streitkultur

Dicht an dicht standen die Teilnehmer bei der AfD-Kundgebung an der Frauensteiner Straße zwiechen Scherbelkreuzung und Bertholdsweg

Abend der friedlichen Streitkultur

Freiberg. Vielleicht geht dieser Tag einmal in die Geschichtsbücher ein – jedenfalls gab es am 3. November 2015 erstmals eine Kundgebung und Gegendemo in der Stadt. Selbstredend zum Thema Asyl. Weniger selbstverständlich war, dass sowohl Kundgebung als auch Demo absolut friedlich verliefen – Freiberg als kultivierte Streitinsel in einer aufgebrachten Welt!

Umstritten blieben natürlich die echten Teilnehmerzahlen, bei der von AfD initiierten Kundgebung „Asylchaos stoppen“ schwankte sie zwischen 1.200 und 1.600, bei der Gegendemo „Asyl verstehen – Chancen sehen“ zwischen 300 und 600 Politikinteressierten.

Die Kundgebung fand dabei auf dem kleinen Platz am Landratsamt statt. “Der Ort wurde bewusst gewählt, weil der Protest nicht den Asylbewerbern, deren Unterkünften oder Helfern gilt, sondern jenen, die mit ihren Entscheidungen für die ständige Verschärfung der Situation verantwortlich sind“, sagte AfD-Kreischef Kaiser.

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Es kamen allerdings mehr Leute als erwartet, sodass die Zuschaueransammlung von der „Scherbelkreuzung“ bis zum Bertholdsweg reichte und das entsprechende Stück der Frauensteiner Straße gesperrt wurde.

Für die meisten Kundgebungsteilnehmer waren so die Redner zwar nicht zu sehen, aber je nach Aussage kamen dann Sprechchöre wie „Wir sind das Volk“, „Merkel muss weg“, „Abschieben, abschieben“ oder „Widerstand, Widerstand“.

Hauptredner war der AfD-Kreisrat und BAF-Prof. Heiko Hessenkemper, der u.a. sagte, dass der Flüchtlingsstrom die Wettbewerbsfähigkeit des Landes untergraben werde. Notwendig sei eine Rückführungs- statt Willkommenskultur. Des Weiteren machte er interessante Aussagen zu den Urhebern der Krise unter den Stichworten „Umvolkung“ und „Migrationswaffe“.

Im Rahmen der 100-minütigen Veranstaltung sprachen auch der Holzhauer Bürger Thomas Hetze sowie die AfD-MdL Karin Wilke und Mario Beger. Letzterer erklärte, er wünsche sich wieder eine friedliche Wende. Er habe sich unlängst in Südungarn umgesehen und sich die dramatischen Erlebnisse der einheimischen Ungarn vor dem Zaunbau angehört. Er dankte den Magyaren dafür, dass wenigstens ein Staat dem Schengen- und Dublinabkommen nachkomme.

Bei der Gegen-Demonstration “Asyl verstehen-Chancen sehen” warben die MdL Juliane Nagel (Linke) und Valentin Lippmann (Grüne) für eine Willkommenskultur. Die Demo verlief von der Chemnitzer Straße zum Wernerplatz – Schönlebestraße – Frauensteiner Straße und wieder zurück zur Chemnitzer Straße.

Am Ende resümierte Versammlungsleiter Sebastian Tröbs, Stadt- und Kreisrat der Grünen: “Ich habe mich sehr über die vielen Teilnehmer gefreut. Es war eine angenehm bunte Truppe mit vielen Schülern und Studenten, aber auch den klassischen Bürgern der Stadt. Das ist das weltoffene Freiberg, das ich so liebe.”

Zu der Gegendemo hatte ein Bündnis aus Vertretern der lokalen Agenda 21, des evangelischen Jugendtreffs Tee-Ei, des Studentenrats sowie von SPD, Linken und Grünen aufgerufen.

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