Start Wegen geplanter Abschiebung: Asylbewerber hält Polizei und Feuerwehr auf Trab
Artikel von: Redaktion
25.08.2016

Wegen geplanter Abschiebung: Asylbewerber hält Polizei und Feuerwehr auf Trab

Einsatzkräfte sind seit Stunden vor Ort. Fotos: Daniel Unger
Einsatzkräfte sind seit Stunden vor Ort. Fotos: Daniel Unger

Aue. Ein Asylbewerber hält in Aue seit heute 7 Uhr Polizei und Feuerwehr auf Trab. Um seiner Abschiebung zu entgehen, flüchtete der Mann beim Eintreffen der Polizei aufs Dach. Nun sitzt er seit mehreren Stunden auf einem viergeschössigen Wohnhaus und weigert sich herunter zu kommen. Der Mann aus Syrien schlägt sich auch immer wieder mit einem Ziegelstein gegen den Kopf. Die Polizei ist mit verschiedenen Spezialeinheiten vor. Ebenfalls im Einsatz ist die Feuerwehr Aue unter anderem mit einer Drehleiter. Auch Rettungsdienst und Notarzt sind vor Ort.

Anwohner äußern sich WochenENDspiegel gegenüber nicht sonderlich erfreut. Aufgrund einer weiträumigen Sperrung können sie ihre Fahrzeuge nicht bewegen. Auch der Umstand, dass der Flüchtige von den Polizeikräften mit extra organisierten Zigaretten und Nahrung versorgt wird, stößt auf wenig Verständnis. Ebenfalls kritisiert wird, dass der einzig im Dienst befindliche Notarzt für den Großraum Schneeberg/Aue durch den Einsatz gebunden ist.

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Update um 11:35 Uhr: Der Einsatz in Aue ist beendet. Der Asylbewerber wurde von Polizeibeamten vom Dach geholt und um 11:15 Uhr in Polizeibegleitung ins Krankenhaus gebracht.

Update um 15:10 Uhr: Bei dem Asylbewerber handelt es sich nicht wie nach ersten Informationen gemeldet um einen Syrer sondern um einen 28-jähriger Tunesier. Der Mann leistete bereits gegen 6 Uhr erheblichen Widerstand gegen die angeordnete Abschiebung. Dadurch wurde ein Polizeiobermeister (40) leicht verletzt. Gegen 7 Uhr flüchtete der Abzuschiebende aus seiner Wohnung auf das Dach des viergeschossigen Nachbarhauses in der Mozartstraße. Von dort aus drohte er, in die Tiefe zu springen und warf Dachziegel nach unten.

Die Verhandlungsgruppe des Landeskriminalamtes Sachsen wurde angefordert und nahm gegen 9 Uhr Kontakt zu dem Mann auf. Gegen 11 Uhr konnte er dazu bewegt werden, vom Dach zu kommen. Der 28-Jährige, der sich bei seiner Flucht leicht verletzt hat, wurde zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht. Da es keine ärztlichen Bedenken gab, konnte die Abschiebemaßnahme fortgesetzt werden. Gegen 14.45 Uhr wurde der Mann den zuständigen Behörden am Flughafen Leipzig/Halle übergeben.

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