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Artikel von: Sven Günther
29.05.2017

Blaues Blut für Fabulix

Prinz Georg und Prinzessin Alexandra zur Lippe mit der Sächsischen Weinkönigin. Foto: Weingut Schloss Proschwitz

Fabulix bekommt blaues Blut

Von Sven Günther
Annaberg-Buchholz. Es war einmal vor vielen, vielen Jahren…, da machte sich eine junge Frau auf den Weg in die alte Bergbaustadt Annaberg. Sie war adligen Geblüts, wurde Alexandra Prinzessin zur Lippe gerufen und begab sich emsig auf die Spuren des alten Rechenmeisters Adam Ries, der einst innerhalb der wuchtigen Stadtmauern wirkte und zu dessen Ehren ein Museum errichtet worden war. Da trug es sich zu, dass die Prinzessin auch von der rührigen Bürgermeisterin eingeladen wurde. Die Bürgerliche names Klepsch und die Adlige aus dem Haus zur Lippe verstanden sich gut und blieben auch nach Alexandras Abreise in Kontakt.
Alle Jahre wieder kam die Prinzessin ins Erzgebirge, erfreute sich an Bergparade und Weihnachtsmarkt, labte sich hier und da an den Köstlichkeiten und war immer ganz begeistert, wenn sie sich aus dem fernen Meißen aufmachte, nach Annaberg zu reisen. Auch nachdem die Bürgermeisterin auf des Landesvaters Geheiß ins Ministerium gerufen wurde, blieb Prinzessin Alexandra zur Lippe weiter von der Bergstadt begeistert und freute sich jetzt umso mehr, als sie eine Depesche des neuen Annaberger Bürgermeisters Schmidt in den Händen hielt. Der Inhalt: Ein Antrag! Könnten sich Eure Durchlaucht vorstellen, die Schirmherrschaft des 1. Internationalen Märchenfilm-Festivals Fabulix zu übernehmen. Prinzessin Alexandra zur Lippe konnte und wurde gemeinsam mit ihrem Gatten Prinz Georg behände mit der Schirmherrschaft betraut…

So könnte die Geschichte in Märchendeutsch klingen, die beschreibt, wie Prinzessin Alexandra zur Lippe und Gatte Prinz Georg zur Lippe Schirmherren von Fabulix wurden. Im hier und jetzt erklärte die Frau, die als Journalistin den bürgerlichen Namen Alexandra Gerlach benutzt: “Ich war erstmals aufgrund einer Reportage über das Adam-Ries-Museum in Annaberg, fand die Stadt bezaubernd und lernte auch Oberbürgermeisterin Barbara Klepsch kennen. Über die Jahre wurden wir Fans der Stadt, besuchten sie immer wieder. Meist zu Weihnachten.”
Schon vor Monaten hatte der neue Oberbürgermeister Rolf Schmidt Kontakt zu Prinzessin Alexandra und Prinz Georg zur Lippe, die in Meißen das renommierte Weingut und Schloss Proschwitz betreiben, aufgenommen und bat darum, dass sie als Schirmherren Fabulix unterstützen. Die Prinzessin: “Ich bin mit den Märchen der Gebrüder Grimm aufgewachsen, war von Rumpelstilzchen und Schneewittchen fasziniert, empörte mich über die Ungerechtigkeit, die in der Geschichte von Rapunzel steckt. Als ehemalige Mitarbeiterin des MDR sind mir natürlich auch die DDR-Märchen bekannt und ‘Drei Haselnüsse für Aschenbrödel’ sehe ich regelmäßig zu Weihnachten. Da lag es auf der Hand, dass wir die Schirmherrschaft übernehmen.”
Damit bekommt Fabulix blaues Blut. Das Haus zur Lippe hat eine Tradition, die bis 1123 nachweisbar ist. Es gehörte über Jahrhunderte zum deutschen Hochadel. Noch heute findet sich die Lippische Rose im Wappen von Nordrhein-Westfalen.

Märchendeutsch ist längst gestorben und die normale Schriftsprache auf dem Rückzug. Junge Menschen würden heute die Geschichte um die Fabulix-Schirmherren wohl so kundtun: