Start Erzgebirge EHV Aue: Litauer Schütze verstärkt Swat-Kommando
Artikel von: Sven Günther
16.06.2017

EHV Aue: Litauer Schütze verstärkt Swat-Kommando

Ein Foto für die EHV-Chronik. Cheftrainer Stephan Swat (2. V. l.) vor der letzten Trainingseinheit mit den isländischen Spielern, die den Traditionsverein verlassen: Sigtryggur Dadi Runarsson, Bjarki Mar Gunnarsson und Arni Thor Sigtryggsson (v. l. n. r.) Foto: H.-J. Schwochow

EHV Aue erlebt wechselhafte Saison

Lößnitz. Als der EHV Aue am 4. September 2016 mit einem 26:22-Heimsieg gegen den Dessau-Rosslauer HV 06 furios in die neue Saison startete, hätte der damalige Co-Trainer Stephan Swat wohl nicht gedacht, dass das Spieljahr solch einen dramatischen Verlauf nehmen würde.
So spricht er denn am Ende des Spieljahres von einer intensiven Zeit, von durchlebten Höhen und Tiefen  und von großer Freude darüber, dass der EHV den Verbleib in der 2. Handball Bundesliga erkämpfte.
Danach sah es nach der bitteren Heimniederlage am 26. November gegen den Wilhelmshavener HV nicht aus. Schon damals prognostizierter Swat, dass für den Klassenerhalt 32, wahrscheinlich sogar  34 Punkte erforderlich würden. Dass nach dem Saisonfinale am 10. Jun für den EHV 36 Punkte zu Buche stehen, bestätigt nicht nur seine Prognose, sondern kommt zu einem Gutteil auf sein Konto.
Seinen Einstand als Cheftrainer gab er am 4. Dezember 2016 mit dem Auswärtssieg gegen den HC Empor Rostock.  Besonders das Heimspiel gegen TSG Friesenheim am 10. Dezember 2016 und die Partie gegen  TUSEM Essen am 24. Mai bleiben beim Handballlehrer in allerbester Erinnerung:  „Hier zeigten meine Jungs eine beeindruckende Teamleistung und glänzten mit viel Leidenschaft“. Die unbefriedigende Auswärtsbilanz mit so mancher verpassten Chance  und fehlender Cleverness  gehören zur Schattenseite einer Saison mit letztlich versöhnlichem Ausgang.
Es spricht für Stephan Swat, dass seine Blicke bereits auf Kommendes gerichtet sind. Das betrifft zum einen den zum 30. Juni auslaufenden Vertrag. Der im Landratsamt beschäftigte Cheftrainer möchte sein EHV-Engagement gerne fortsetzen. Dazu muss aber zwischen seinem Arbeitgeber und dem EHV eine für beide Seiten akzeptable Lösung her.
Zum anderen geht es darum, den Weggang der drei isländischen Leistungsträger zu kompensieren. „Arni, Dadi und Bjarki werden uns fehlen. Genau genommen haben wir mit Radek Musil einen weiteren Abgang zu verkraften, denn er kehrt nach langer Verletzung nicht mehr ins Tor zurück. Gut, dass er uns als mein Co-Trainer erhalten bleibt“, blickt Swat in die Zukunft. So steht der EHV in der kommenden Saison vor einer Mammutaufgabe. Auch vor dem Hintergrund, dass die Bundesliga-Absteiger Bergischer HC, HSC 2000 Coburg und HBV Balingen-Weilstetten sowie die Drittliga-Aufsteiger das ohnehin schon  enorme Zweitliga-Niveau weiter erhöhen werden.  Swat bleibt allerdings optimistisch, dass Präsidium, Vorstand, die EHV Marketing und Spielbetriebs GmbH sowie das gesamte Umfeld der Mannschaft auch diese Herausforderung meistern werden.
Zuversicht erwächst auch aus der familiären Unterstützung, für die er besonders dankt. An die Fans gerichtet, bittet der Cheftrainer  darum, dass sie über 60 Spielminuten und auch in schwierigen Phasen an der Seite ihrer Mannschaft stehen. Das betrifft insbesondere die jungen Spieler, die ihren Weg aus den Nachwuchsmannschaften der SG Nickelhütte Aue in die Bundesliga gehen wollen und gehen werden. Wenn sich künftig die mediale Präsenz des Zweitligahandballs – beispielsweise beim MDR Sachsenspiegel – spürbar in Sendezeiten erhöhen würde, wäre das aus Sicht des Cheftrainers verdientermaßen Anerkennung der Arbeit in der stärksten Handballliga der Welt. hjs