Start Erzgebirge EHV Aue: Präsident hofft auf Dezember im Februar
Artikel von: Sven Günther
01.02.2018

EHV Aue: Präsident hofft auf Dezember im Februar

Rechtsanwalt Lutz Lorenz freut sich über die Rückkehr des EHV in die Erfolgsspur und ist der festen Überzeugung, dass der Traditionsverein weiterhin in der 2. Liga Leistungshandball bieten wird. Foto: H.-J. Schwochow

EHV Aue hofft auf Meinhardt, Petreikis und die Fans

Aue. Rechtsanwalt Lutz Lorenz feiert am 28. April ein Jubiläum. Dann steht er als ehrenamtlich wirkender Präsident zehn Jahre an der Spitze des Erzgebirgischen Handballvereins Aue. Sein Anspruch war, ist und bleibt, gemeinsam mit Präsidium und Vorstand, Rüdiger Jurke, Geschäftsführer der EHV Aue Marketing und Spielbetriebs GmbH, dem Trainer-Duo Stephan Swat und Radek Musil, den Fans und dem gesamten Umfeld der Mannschaft den Traditionsverein erfolgreich zu führen und dadurch der erzgebirgischen Handballfamilie weiterhin anspruchsvollen Leistungssport zu bieten. Vor dem ersten Heimspiel der Rückrunde führte Dr. Hans-Joachim Schwochow mit dem EHV-Präsidenten das folgende Gespräch.

Schrillen beim gegenwärtigen EHV-Tabellenplatz die Alarmglocken?
Es gilt zwar nichts zu beschönigen, aber für uns ist die gegenwärtige Situation nicht ganz neu. Wir haben den bisherigen Saisonverlauf gründlich analysiert und müssen feststellen, dass die Mannschaft bis Mitte November ihr Leistungsvermögen nicht ausschöpfte. Dafür gab es mehrere Gründe; beispielsweise das doppelte Pech durch Verletzungen und Ansetzungen oder umstrittene Schiedsrichterentscheidungen. Zum ersten Mal in meiner Präsidentschaft erlebte ich, dass wir die ‚rote Laterne‘  innehatten. Dennoch müssen wir Ruhe und Besonnenheit bewahren. Die grandiosen Dezember-Ergebnisse stimmen uns sehr optimistisch, dass wir den Klassenerhalt schaffen.

Gibt es bereits Ersatz für den bisherigen Spielmacher Alexander Koke und den Rückraumspieler Gregor Remke?
Zunächst bedanken wir uns bei Alexander für seine großartige Unterstützung.  Natürlich bedeutet es für uns einen schweren Verlust, dass  Gregor auf Grundlage seines Zweitspielrechtes wieder für den Erstligisten SC DHfK Leipzig aufläuft. Für beide Spieler gibt es keinen gleichwertigen Ersatz. Unsere finanzielle Situation setzt leider Grenzen.  Mit der Rückkehr von Eric Meinhardt ins aktive Spielgeschehen haben wir eine Sorge weniger. Wir hoffen zudem, dass Benas Petreikis am 10. Februar ebenfalls voll einsatzfähig ist.

Wie sieht der Plan B aus, wenn trotz aller Bemühungen der Klassenerhalt nicht geschafft wird; zumal in dieser Saison am Ende vier Teams absteigen?
Wir würden unserer Verantwortung nicht gerecht werden, wenn wir nicht alle Varianten und Eventualitäten durchspielten. Allerdings lautet nach wie vor das Saisonziel: Klassenerhalt. Über die Rückkehr in die Erfolgsspur sprach ich bereits. Ich spreche für alle Verantwortlichen des Vereins und für das gesamte Umfeld, wenn ich betone: Wir stehen gemeinsam für die 2. Liga und mit vereinten Kräften meistern wir diese Herausforderung.

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Nachwuchsspieler ein?
Zum 7. Mal wurde die Nachwuchsarbeit des EHV Aue und der SG Nickelhütte Aue mit dem Jugendzertifikat der DKB-Handball-Bundesliga gewürdigt.  Die engagierte Arbeit von Jens Denecke und Kirsten Weber trägt Früchte. Sie bestätigt, dass es richtig war, den gesamten Nachwuchsleistungssport inhaltlich und organisatorisch zu qualifizieren. Wie befinden uns auf einem goldrichtigen Weg.  Dennoch dürfen wir  von den jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs keine Wunder erwarten. Der Weg zu einem Stammplatz bei den „Großen“ führt nur über harte Trainingsarbeit, das Sammeln spielerischer Erfahrungen, eigenen Willen  und Geduld seitens der Trainer.  Es gilt für die jungen Wilden, die EHV-Tugenden zu verinnerlichen.

Gibt es bereits sichtbare Ergebnisse der eingeleiteten Umstrukturierung des HC 100? Wie steht es um die Finanzen?
Detlef Süß hat die HC 100-Aufgabe von Alexander Troll  übernommen. Wir verzeichnen bereits einen Mitgliederzuwachs. Gleiches gilt für hinzugekommene Sponsoren.  Bekanntermaßen finanziert sich der EHV zu 80 Prozent aus Sponsorengeldern und Mitgliedsbeiträgen. Hinzu kommen Eintrittsgelder und die Catering-Einnahmen. Ich wiederhole mich, wenn ich betone:  Wir streben einen Etat von 1.5 Millionen Euro an. Jeder neue Sponsor, jedes neue Mitglied, jeder Besucher unserer Spiele hilft uns finanziell weiter.

Wie schätzen Sie die Fanarbeit ein?
Sehr positiv und vorbildlich. An dieser Stelle bedanke ich mich ausdrücklich bei unserem Fanbeauftragten Jörg Meinhardt und seinen Mitstreitern. Dass unsere Fans bei Auswärtsspielen in Coburg und Eisenach live dabei waren, fand ich großartig. Auch dies noch: 1.500 Zuschauer erlebten am 2. Dezember in der Erzgebirgshalle den Heimsieg  gegen HC Elbflorenz Dresden. Wenn das ab 10. Februar der Zuschauer-Maßstab wird, dann jubeln wir am 2. Juni voller Begeisterung: Wir haben es geschafft!  Weiterhin in der 2. Liga gemeinsam am Ball!