Erfolgreiches RT 125 Treffen

Als gegen 17 Uhr Jörg Steinert über seine Reise nach Marrakesch mit einer RT 125/2 berichtete saßen immerhin über 60 interessierte Zuschauer im Saal und wurden mit einem spannenden Vortrag belohnt. Viele zum Teil spektakuläre Bilder und kurze Filmsequenzen machten die 10 000 Kilometer lange Tour durch Afrika wieder lebendig.
Das Lagerfeuer am Abend, seit Jahren Tradition zum RT Treffen, war ebenfalls dicht umringt. Einheimische, unser Motorradfreund Mario Alban mit seiner Frau aus Italien, Gäste aus fast allen Bundesländern pflegten alte Freundschaften und schlossen neue.
Manch ein Enthusiast reiste schon mal über 400 Kilometer auf Achse mit einem Oldtimer an, um in Dorfchemnitz wieder dabei zu sein.
Am Sonntag füllte sich der Turnhallenplatz in Dorfchemnitz zusehends, mit zeitweise über 300 Motorrädern ging das einmal mehr bis an die Platzgrenzen. Mehr als 180 Motorräder gingen auf die schätzungsweise 45 Kilometer lange Strecke zur Ausfahrt. Bei der ereignete sich leider ein Unfall, wobei sich der Fahrer einer Kawasaki an der Schulter verletzte.
Wie immer gab es auf dem Gelände viel interessante Maschinen zu sehen, hier sei die RT 125 als Kindermotorrad zu sehen. Ein findiger Bastler nahm die Honda „Monkey“ ein sog. Pocketbike als Idee auf, und baute seiner 10 jährigen Tochter eine kleine Maschine, mit verkürzten Rahmen der RT 125 und Schubkarrenrädern. Das Maschinchen lief zum Treffen prächtig und zeugte vom riesigen Erfindungsgeist der Tüftler in der ehemaligen DDR.
Lothar Stoppel aus Elsterheide kam völlig überraschend mit einer Yamaha YA-1 von 1955 nach Dorfchemnitz. Die sehr seltene Maschine ließ er sich aus Japan kommen, in Europa ist nur die Ausstellungsmaschine im Motorradmuseum Augustusburg und eine Maschine in der Schweiz bekannt. Für die Kenner der RT 125 war dieses Motorrad, eine Kopie der DKW RT 125 aus Ingolstadt und die erste Yamaha überhaupt, die Sensation beim 11. RT 125 Treffen in Dorfchemnitz.
In der Turnhalle gab es dieses Jahr Motorräder der Marke CZ, Ceská Zbrojovka a.s. (tschechische Waffenwerke) aus Strakonice. Das Werk baute seit 1921 Motorräder, war bekannt für seine Erfolge im Moto Cross und im Geländesport. Nur die älteren Motorradfreund wissen zum Beispiel, das Paul Friedrichs aus Mecklenburg in den 1960-er Jahren dreimal Weltmeister im Moto Cross auf CZ wurde.
Diese raren Motorräder stelle Übrigens Dieter Hadrava von den JAWA Freunden zur Verfügung.
Im Übrigen wäre das Treffen ohne diese Hilfsbereitschaft nicht so erfolgreich.
Nicht nur die Stadt Zwönitz, die Grundschule in Dorfchemnitz oder die Agrargenossenschaft Dorfchemnitz unterstützen die Organisatoren vom Motorradfahrerstammtisch. Es wurden wie jedes Jahr Kuchen gebacken, die Stammtischfreunde und ihre Frauen sind das ganze Wochenende in Aktion, ob in der Küche, an den Verkaufsständen, am Grill oder der Gulaschkanone. Ohne den Zusammenhalt und die uneigennützige Hilfe wäre das Treffen nicht so erfolgreich und mittlerweile ein Saisonhöhepunkt für viele Motorradfreunde.