Start Erzgebirge Eric Frenzel: Tränen, Watabe und Sekt
Artikel von: Sven Günther
15.02.2018

Eric Frenzel: Tränen, Watabe und Sekt

Die Fans von Eric Frenzel jubelten nach dem Sieg. Links Ehefrau Laura

Frenzel: Nach dem Sieg gab es Sekt

Während der Olympischen Spiele gilt die IOC-Sperrfrist, innerhalb derer sich Athleten weder werbend noch journalistisch betätigen dürfen.
Deshalb kann Eric Frenzel nicht wie gewohnt seine Kolumne im WochenENDspiegel und auf www.wochenendspiegel.de aus Südkorea schreiben. Aber sicher ist: Informationen von den Olympischen Spielen wird es über unseren Starter auch in den nächsten Wochen geben. Denn Eric Frenzels Ehefrau Laura wird ihren Mann begleiten und für uns schreiben – und sogar jeden Tag!

Nach dem Sieg
von Laura Frenzel
Als Johannes Rydzek Sekunde um Sekunde gut machte, wusste ich, dass Eric am letzten Anstieg anziehen würde, rechtzeitig genug. Er hielt den Verfolger auf Abstand und riss die Führungsgruppe auseinander. Das Stadion bebte und als ich Eric über die Ziellinie gleiten sah, kullerten mir die Glückstränen.
Nach der Flower Ceremony konnten wir Eric leider nicht sehen – zu viele Interviews und formelle Termine. Philipp und ich sind mit der Familie von Akito Watabe, dem Zweitplatzierten, in der Bahn nach Seoul zurückgefahren und haben im Abteil zusammen gefeiert. Akito ist ein wirklich guter Freund von Eric und die Familien sind eng miteinander verbandelt. Akito gilt in Japan als der ewige Zweite und ein wenig leid tut es mir schon, dass er nach Sotchi-Silber nun wieder von Eric geschlagen wurde. Falls Akito, und danach sieht es ja nach dem bisherigen Weltcupverlauf aus, zum ersten Mal den Gesamtweltcup gewinnen wird, wird sich Eric sehr für ihn freuen. Familie Watabe flog dann noch am Abend heim, die Flugzeit nach Japan beträgt ja von Seoul nur zwei Stunden. Für die weiteren Wettkämpfe werden sie wieder anreisen – der ganz normale olympische Pendelverkehr im asiatischen Raum!

Im Hotel angekommen, haben wir uns dann mit zwei Sektflaschen in die Hotellobby gesetzt und haben gefeiert!
Eric hat nun etwas Zeit bis zu den nächsten Wettkämpfen. Auf dem Programm stehen nun Lauftraining und Regeneration. Für den Wettkampf auf der großen Schanze bin ich nun auch sehr zuversichtlich. Mit seinen skispringerischen Fähigkeiten liegt Eric die Große Schanze ja regelmäßig mehr als die Normalschanze.
Mein Mann ist weiterhin sehr konzentriert. In den nächsten zwei Wettkämpfe wird  er alles daran setzen, weiteres olympische Edelmetall zu erringen. Der Titel auf der Großschanze fehlt in der Trophäensammlung und eine Goldmedaille mit der Mannschaft ist der große Traum von Eric. Das Kräftemessen mit den Norwegern wird ein Höhepunkt des olympischen Programms und die Chancen stehen meiner Meinung nach wieder besser als im vorherigen Weltcup.  Die Mannschaftsleistung im Normalschanzen-Wettbewerb war eine sehr gute, die Grundlage für einen olympischen Erfolg sein kann. Darauf können die Jungs aufbauen.
Wir drücken an der Bande weiterhin die Daumen.