Start Erzgebirge Eric Frenzel und die goldenen Jungs
Artikel von: Sven Günther
22.02.2018

Eric Frenzel und die goldenen Jungs

Laura Frenzel, die Frau unseres Olympiasiegers in der Nordischen Kombination, schreibt auf www.wochenendspiegel.de über die Wettkämpfe in Südkorea und verrät, was passiert, wenn die TV-Kameras nicht laufen. Foto: Peplies Consult

Laura Frenzel, die Frau unseres Olympiasiegers in der Nordischen Kombination, schreibt auf www.wochenendspiegel.de über die Wettkämpfe in Südkorea und verrät, was passiert, wenn die TV-Kameras nicht laufen.

Goldene Jungs

Von Laura Frenzel
Zwar gestärkt durch die zahlreichen Medaillengewinne, doch mit Respekt vor Norwegen, Österreich und Japan, startete die Operation Gold. Man hatte sozusagen seit Sotchi vor allem mit den Norwegern eine Rechnung offen, nachdem diese der deutschen Mannschaft vor vier Jahren in Russland den Platz an der Sonne streitig gemacht hatten. Alle Sprünge von der Schanze gelangen gut und der erwartete Rückstand zu den Norwegern fiel kleiner aus  als erwartet. Aber die Österreicher schoben sich in den Fokus, gewannen sie doch das Springen im Team. Vinzenz Geiger zeigte als Olympianeuling wenig Nerven und setzte die Vorgaben von Cheftrainer Weinbuch exakt um. Er schloss zum Führenden schnell auf und riss dann noch couragiert eine Lücke auf die Verfolger. Bereits Fabian Riessle hatte einen gewissen Vorsprung auf den Weg bekommen. Fabian ging auf den ersten Metern unglaublich aggressiv an. Man konnte sehen, dass er sich Gold nicht nehmen lassen wollte. Der Vorsprung konnte ausgebaut werden und die Verfolger machten auf mich recht früh den Eindruck, dass es für sie nur noch um Silber und Bronze gehen sollte.  Eric bekam schon einen sehr komfortablen Vorsprung mit auf die Reise. Trotzdem lief er ein konstant hohes Tempo. Johannes Rydzek ging als letzter deutscher Läufer in die Loipe und ließ von Anfang bis zum Ende keinen Zweifel daran, wie der Olympiasieger im Teamwettbewerb  der Kombinierer heißen würde.
Weit vor dem Ziel schnappte sich Johannes die deutsche Fahne und trug sie über die Ziellinie zu seinen Mannschaftskameraden. Ich habe den Eindruck, dass die Teamarbeit beim Wettbewerb von der Großschanze und der Triumph im Teamwettbewerb die Mannschaft maximal verzahnt hat. Jeder einzelne Athlet der vierköpfigen Mannschaft ist mit einer Medaille geschmückt, hat für sich viel erreicht und als Krönung stehen nun alle zusammen oben auf dem Podest. Es war ein großer Wunsch von Eric, dass die Mannschaft Gold gewinnen möge; der ist nun in Erfüllung gegangen und krönt die einmalige Erfolgsgeschichte der Kombinierer in Pyeon Chang.
Einziger Wermutstropfen ist aus meiner Sicht, dass Björn Kircheisen keinen Einsatz bekam, verfügte er doch wie die anderen über diese Möglichkeiten. Nochmals olympisches Edelmetall für Björn wäre ein schöner Abschluss seiner olympischen Karriere gewesen.
Die Medaillen sind gewonnen, die Gedanken richten sich nun für Philipp und mich auf die Rückreise nach Deutschland .