Start Erzgebirge FCE-Präsident: „Ich werfe nicht alles hin!"
Artikel von: Sven Günther
30.11.2016

FCE-Präsident: „Ich werfe nicht alles hin!”

Helge Leonhardt bleibt FCE-Präsident. Foto: Olaf Seifert

FCE-Präsident bleibt an Bord

Glück auf Helge, bleibt Ihr an Bord?

Mein Bruder und ich werden nicht kopflos und beleidigt alles hinwerfen. Das Tagesgeschäft muss geordnet weitergehen und es darf kein Chaos entstehen, das sind wir denen, die uns Mut zusprechen, schuldig. Ich sage klar, Uwe und ich lassen nicht zu, dass der Verein im Chaos versinkt. Und wenn das jemand beabsichtigt, beteiligen wir uns nicht daran. Erst wenn wir alle sachlichen Kritiken, Falschdarstellungen und persönlichen Verleumdungen beleghaft aufgearbeitet haben, werden wir diese den Mitgliedern und der Öffentlichkeit im Rahmen eines Faktenchecks zur Verfügung stellen. Die Menschen, vor allem die schweigende Mehrheit, können sich dann selbst eine Meinung bilden. Die nächste Stufe ist die Ableitung von Konsequenzen, aber so weit sind wir noch nicht. Die Vorgehensweise der Gebrüder Leonhardt und der Vereinsführung wird sorgfältig und sachlich sein. Nur belegte Fakten, keine Emotionen und vor allem nicht das Niveau, das wir leider auf der Mitgliederversammlung außerhalb der sachlich-kritischen Beiträge erleben mussten.

Die Vorwürfe an die Adresse Leonhardt waren heftig, was antworten Sie?

Es geht uns nachrangig um unsere Belange, aber auch hier wollen und müssen wir Klarstellungen zur Schadensminimierung für uns schaffen und Konsequenzen ableiten. Das verlangen unsere Familien und Firmen. Sachlichkeit und Sorgfalt statt Eile und Emotion. Keinesfalls kann man persönliche Verleumdungen dulden. Wie wir darauf im Nachgang reagieren, ist noch nicht entschieden. Vorrangig müssen wir uns um die Aufarbeitung der Vorgänge kümmern mit der Konsequenz, dass solche persönlichen Angriffe nie wieder in Aue passieren, egal, wer den Verein führt.

Trotz des Punkterfolgs in Würzburg bleibt die sportliche Situation der Zweitligamannschaft ernst. Wie wirkt sich der Streit im Verein auf die Mannschaft aus?

Er erschwert und beeinträchtigt die Arbeit von Spielern und Trainern, ohne Frage. Cheftrainer Pavel Dotchev hat seine Sorgen in den Medien dazu deutlich geäußert. Gerade deshalb braucht die Mannschaft die Botschaft, dass wir und die Vereinsführung auf der Brücke bleiben. Das sind wir ihr schuldig und ich habe vor 14 Tagen mit der Mannschaft einen Pakt vereinbart: Gemeinsam zum Klassenerhalt! Ich fordere deshalb, das Sportliche darf nicht belastet werden. Nennen wir es Weihnachtsfrieden. Jeder, dem der Verein am Herzen liegt, muss das doch akzeptieren! Die 2. Bundesliga zu halten ist die Hauptsache. Es war so schwer, in nur einem Jahr wieder hoch zu kommen. Auch deshalb zahlen die Leonhardts nicht mit gleicher Münze zurück. Wir behalten die Nerven.