Start Erzgebirge Forschungsbohrung Tiefengeothermie in Bad Schlema
Artikel von: Redaktion
21.09.2017

Forschungsbohrung Tiefengeothermie in Bad Schlema

 

Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland (2.v.l) und Dr. J. Peter Gerling, Fachbereichsleiter der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe Hannover (l.),  informierten den Schneeberger Bürgermeister Ingo Seifert, MdL Alexander Kraus, Bad Schlemas Bürgermeister Jens Müller und MdL Thomas Colditz (v.l.) über das Tiefengeothermieprojekt in Wildbach. Foto: Birgit Hiemer

Sachsens Finanzminister Prof. Dr. Georg Unland informierte sich heute über die Planungen zum Vorhaben Forschungsbohrung Tiefengeothermie am Standort Bad Schlema. Geplant ist diese auf dem Gelände der ehemaligen Bereitschaftspolizei in Wildbach, Schneeberger Straße.

Prof. Dr. Georg Unland erklärte: „Vor dem Hintergrund endlicher fossiler Rohstoffe und des Klimawandels müssen alternative Energiequellen gefunden und nutzbar gemacht werden. Geothermie ist eine emissionsfreie und nach menschlichen Maßstäben nahezu unerschöpfliche Energiequelle. Mit der geplanten Forschungsbohrung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe am hiesigen Standort soll das wirtschaftliche Potenzial der Tiefengeothermie näher untersucht werden. Der Freistaat unterstützt dieses Projekt materiell und organisatorisch. Bei der Durchführung dieses Projektes haben wir aber natürlich auch die berechtigten Interessen von Anwohnern im Blick.“

Nutzbarkeit der Tiefengeothermie in Bad Schlema

Im Rahmen des Forschungsprojektes der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) soll am Standort Schneeberg die wirtschaftliche Nutzbarkeit von tief liegenden Wärmereservoiren, z.B. für Zwecke der Stromerzeugung, untersucht werden. Dazu soll eine Bohrung bis in ca. 4 km Tiefe abgeteuft werden. Der Beitrag des Freistaates Sachsen besteht u. a. in der Bereitstellung und Herrichtung des Bohrplatzes, der Schaffung der bergrechtlichen und administrativen Voraussetzungen sowie der Durchführung von wissenschaftlichen Begleitprojekten. Bund und Freistaat haben dazu im August 2017 eine Vereinbarung über die Durchführung einer Tiefengeothermiebohrung zu Forschungszwecken geschlossen.

Wie ist der zeitliche Ablauf geplant?

Der geplanten Forschungsbohrung ist ein einjähriges Vorprojekt vorangestellt, welches voraussichtlich im Oktober 2017 starten soll. Darin werden die Vorbereitungsarbeiten zur Erstellung des wissenschaftlichen Hauptprogrammes sowie zur Erstellung der vertraglichen, kaufmännischen und zulassungsrechtlichen Voraussetzungen durchgeführt. Das Hauptprojekt, welches sich unmittelbar an das Vorprojekt anschließt, umfasst die eigentliche Bohrung sowie deren wissenschaftliche Auswertung. Voraussichtlich 2019 kann damit begonnen werden.

Hier, hinter den ehemaligen Garagen, könnte einmal der Bohrturm stehen. Foto: Birgit Hiemer