Start Zwickau Gerüchteküche rund um den Sachsenring kocht
Artikel von: Uwe Wolf
10.08.2017

Gerüchteküche rund um den Sachsenring kocht

Weil einige Plätze in diesem Jahr unbesetzt blieben, wird über einen Weggangn des MotoGP vom Sachsenring spekuliert. Foto: Steffen Ullmann (Archiv)

Hohenstein-Ernstthal. Unschöne Gerüchte machen derzeit im Internet auf der Seite der Speedweek die Runde. Dort wird angedeutet, dass der der Motorrad Grand Prix 2018 nicht mehr auf dem Sachsering sondern auf dem Nürburgring ausgetragen werden könnte. Der Geschäftsführer der austragenden SRM, Wolfgang Streubel, hält dagegen: Der Moto GP wird auch 2018 auf dem Sachsenring stattfinden. „Ich habe schon den inoffiziellen Termin erhalten“, sagte er heute gegenüber WochenEndspiegel. „Die Dorna würde uns wohl kaum den Termin schicken, wenn nicht bei uns gefahren würde.“

Laut Streubel hat die SRM schon im April 2017 alle Bedingungen des ADAC für 2018 erfüllt und verhält sich vertragskonform.

Speedweek führt an, dass Safety-Officer Franco Uncini noch im August den Nürburgring ansehen soll, um feststellen, ob er den Sicherheitsanforderungen für den MotoGP entspricht. Allerdings hat Franco Uncini auch schon andere Rennstrecken inspiziert. „Die Dorna hat schon vor längerer Zeit festgestellt, dass am Nürburgring nur etwa 50 Prozent der Zuschauer Platz finden, wie am Sachsenring“, so Streubel. „Selbst wenn wir in diesem Jahr rund 67.000 Besucher weniger hatten ist der Nürburgring besuchermäßig keine Option.“

Schuld am Besucherschwund sollen vor allem die erhöhten Ticketpreise haben, die um bis zu 30 Prozent höher lagen als 2016. Wolfgang Streubel hat anderes festgestellt. „Etwa ein Viertel ist den Preisen zuzuschreiben. Hauptgrund ist die 14-tägige Terminverschiebung. Das hat bei vielen nicht in den Urlaub gepasst. Sie konnten nicht mehr ihren Urlaub umverlegen. Selbst der Sächsische Ministerpräsident konnte nicht kommen, weil er zu jenem Termin im Urlaub war.“

Laut Streubel zahlen die Leute bei einem 2 bis 3 Stundenkonzert 80 bis 100 Euro pro Ticket und niemand regt sich auf. Am Sachsenring gibt es drei Tage weltbesten Motorsport pur und die Konzerte kostenlos dazu und das für 180 bis 190 Euro. „Natürlich ist es so, dass es für die Leute schon teurer geworden ist, vor allem wenn man in Familie kommt. Aber an anderen Rennstrecken bezahlt man teilweise noch einiges mehr“, so der SRM-Geschäftsführer. „Wir haben auch gemerkt, dass einige Leute von Tribünenplatz auf Stehplatz umbestellt haben.“ Laut Speekweed soll die Mehrheit der Fans gegen die höheren Preise gewettert haben. „Einige haben durchaus geschimpft, aber längst nicht die Mehrheit“, meinte Streubel.

Kritisiert wird von Speedweek auch „das Problem des gefährlichen Turn 11, „die erste Rechtskurve nach 31 Fahrsekunden auf der linken Reifenkante“ bleibt ungelöst, die Beschwerden der Fahrer seien auch in diesem Jahr wieder zahlreich.“ Beschwerden hat es aber keine gegeben. „Weder im Qualifying noch im Warmup und auch im Rennen ist da keiner gestürzt“, merkte Wolfgang Streubel an und staunt, was Speedweek so alles schreibt. „Das ist zum Teil richtiger Schrott. Es geht da leider nur im Klicks im Internet und nicht um sachliche Informationen“, sagte Wolfgang Streubel.

Was den Verlust im hohen sechsstelligen Bereich betrifft, der 2017 eingefahren wurde, so wird derzeit nach einer Lösung gesucht. uw