Start Erzgebirge Goldene Turmkugel für den Herrenhof
Artikel von: Redaktion
01.08.2016

Goldene Turmkugel für den Herrenhof

Herrenhof
Dachdeckermeister Mike Schneider (r.), Geschäftsführer der gleichnamigen Gersdorfer Dachdeckerfirma, und Dachdeckermeister Steffen Parthey zeigen die vergoldete Turmkugel und Teile der alten Turmbekrönung. Foto: H.-J. Schwochow

Von einem „historischen Akt” sprach Heidrun Hiemer, Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Schwarzenberg, am 27. Juli zum Abschluss des 1. Bauabschnittes der Sanierung des Herrenhofes Erla. Das denkmalgeschützte und auf der Liste für den UNESCO-Welterbe-Titel stehende Gebäude trägt nun wieder ein Naturschieferdach in altdeutscher Deckung. Die 1798 gegossene Glocke erhielt einen neuen Klöppel und wird am 18. August zum Abschluss des Bauvorhabens „Erneuerung Dachdeckung” erstmals wieder läuten.

Anspruchsvolles Bauvorhaben Herrenhof

Herrenhof
Die Turmbekrönung des Herrenhofes Erla markiert den Abschluss des Bauvorhabens „Erneuerung Dacheindeckung“. Foto: H.-J. Schwochow

Eine Leipziger Firma sorgte dafür, dass auch die Uhr wieder die Zeit angibt. Echte Hingucker sind zudem die vergoldete Turmkugel – sie enthält eine Kassette mit Zeitdokumenten – und die Wetterfahne. Landrat a. D. Karl Matko legte der Kugel eine DDR-Aktivistennadel bei. Werden spätere Generationen dieses Turmkugel einmal öffnen müssen, wird das für besonderes Erstaunen und gründliches Recherchieren sorgen.

Möglich wurde die Dachsanierung durch das Denkmalschutz-Sonderprogramm V der Bundesregierung in Höhe von 149.000 Euro und durch Mittel des Freistaates. Letztere betragen 107.000 Euro. Aus dem städtischen Haushalt flossen 73.000 Euro als Eigenmittelanteil. Ein Zwischenziel bei der Erhaltung dieses einmaligen Zeugen der regionalen Montangeschichte wurde erreicht. Nun wartet die Stadt auf eine weitere Fördermittelzusage, die eine Fortführung der mit 2,8 Millionen Euro veranschlagten Sanierung sichern würde.

Wie soll der Herrenhof einmal genutzt werden?

Vorgesehen ist, dass im Herrenhof einmal eine Stätte für die Umsetzung sozialer und kultureller Projekte und für die Pflege des Brauchtums entsteht. Die Genossenschaft Erlahammer i. G. bündelt die entsprechenden unternehmerischen Aktivitäten. Die Vorstandsmitglieder Sylvia Lutz und Thomas Müller sprechen davon, dass im Frühjahr 2008 – höchsten Optimismus vorausgesetzt – wieder geschäftiges Treiben in den Herrenhof Erla einzieht (weiteres dazu unter: ).

Doch vorerst fielen am 27. Juni am neuen Dachreiter erst einmal die Gerüste. So wird verhindert, dass sich Diebesfinger am den kostbaren Herrenhof-Kleinodien zu schaffen machen. hjs