Start Chemnitz Neue Sonderausstellung TOD & RITUAL im smac
Artikel von: Redaktion
15.11.2017

Neue Sonderausstellung TOD & RITUAL im smac

Verschiedene Exponate machen auf unterschiedliche Kulturen und ihren Umgang mit dem Tod aufmerksam. Fotos: Stephanie Ihle

Zentrum. Im staatlichen Museum für Archäologie (smac) gibt es wird am Donnerstagabend eine neue  Sonderausstellung unter dem Titel „TOD & RITUAL“ eröffnet. Neben schriftlichen Überlieferungen antiker Autoren, wie beispielsweise Homer und dessen Epos „Illias“, zeugen Grabfunde von der langen Tradition von Totenritualen der Menschheit. Die alten Ägypter betrieben ihren Totenkult in Perfektion. Doch auch in Sachsen zeugen archäologische Funde von der ausgeprägten Kultur von Abschied und Erinnerung. Das prähistorische Gräberfeld in Niederkaina bei Bautzen bietet die Grundlage der neuen Ausstellung im smac.

Anhand der jahrelangen archäologischen Arbeit in diesem bedeutenden Gräberfeld, in dem fast 2000 Jahre lang Tote verbrannt und ihre letzte Ruhe fanden, rekonstruierten das Kuratorenteam um Dr. Jens Beutmann die Totenrituale der prähistorischen Zeit und ziehen Parallelen zu anderen Kulturen, ja selbst die Gegenwart spielt ein entscheidende Rolle. „Uns ist es wichtig in der Ausstellung zu zeigen, dass jeder Mensch mit Trauer umgeht und es eine würdevolle Bestattungstradition gibt, egal welcher Kultur man angehört. Doch bieten eben diese Kulturen eigene Facetten und Umgang damit“, so Dr. Jens Beutmann.

Die Ausstellung nimmt die Besucher mit auf eine Reise zwischen dem Diesseits und dem Jenseits. Rund 700 Exponate unterschiedliche Epochen und Gebieten zeugen von dem vielfältigen Totenritualen der Menschheit von der Vergangenheit bis heute. Einblick bietet die Ausstellung auch in die Arbeitsweise der Archäologen und die teils unglaublichen Funde. Da wartet auf die Besucher beispielsweise die wohl älteste erhaltene Nudel oder auch die menschlichen Überreste nach der Feuerbestattung. Interessierte können sozusagen in das Innerste der Urnen schauen und gleichzeitig über die Lebens- und teils Todesumstände der Toten etwas erfahren.

Die Ausstellung läuft bis zum 18. Mai 2018.