Start Erzgebirge Petition für Fichtelberg-Wetterwarte übergeben
Artikel von: Sven Günther
28.06.2017

Petition für Fichtelberg-Wetterwarte übergeben

Dr. Kirsten Tackmann, Ulrike Kahl, Stephan Kühn, Sebstian Walter (v.l.) bei der Übergabe der Petition im Bundestag für den Erhalt der manuellungen Messungen in der Wetterwarte auf dem Fichtelberg. Fotos: DIE GRÜNEN

Unterschriften für Wetterfrösche auf dem Fichtelberg

Kurort Oberwiesenthal/Berlin. Der Kampf um die Jobs in der Wetterwarte auf dem Fichtelberg geht weiter. Ulrike Kahl als GRÜNE Kreisvorsitzende des Erzgebirges, Sebastian Walter, Direktkandidat der GRÜNEN im Erzgebirge) und der sächsische Abgeordneten Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/GRÜNE) übergaben am 27. Juni im Deutschen Bundestag eine Petition mit 6500 Unterschriften.

6500 Unterschriften, die sich gegen die geplante Automatisierung der Messungen auf dem Fichtelberg richten. Kahl: „Diese große Anzahl von Unterstützerinnen und Unterstützern der Fichtelberg-Wetterwarte ist ein starkes, eindrückliches Zeichen aus der Region, dem sich die Bundesregierung nicht entziehen kann. Die wertvollen Klimareihen dürfen nicht einer fehlplazierten Technikgläubigkeit geopfert werden.”

Die GRÜNEN haben einen prominenten Unterstützer: ARD-Meteorologe Donald Bäcker. Der hatte bereits im April 2017 auf www.wochenendspiegel.de den Erhalt der manuellen Messungen gefordert:

ARD-Meteorologe kämpft für Wetterwarte

Damals sagte er: “Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, da die Entscheider nie an einer Bergwetterwarte gearbeitet haben und die extremen Bedingungen gar nicht kennen. Klimaforscher sollten intervenieren, da die Schneehöhen der Berge nicht mehr mit vergangenen Jahren verglichen werden können, wenn sie nur noch automatisch und erst ab einer Höhe von 2 Zentimetern erfasst werden. Zuverlässige Schneehöhenmessgeräte gibt es derzeit noch nicht (auch wenn der DWD das abstreitet), daher müssen die Schneehöhen in Zukunft geschätzt werden.”

Der Deutsche Wetterdienst, der die Wetterdaten auf dem Fichtelberg ab 2019 automatisch erfassen will, argumentiert anders. Pressesprecher Gerhard Lux: “Schon jetzt läuft das Messfeld auf dem Fichtelberg komplett automatisch, werden nur einige wenige Dinge händisch ausgeführt, wie das regelmäßige Reinigen von Sensoren.”

Die Forderung der GRÜNEN sei mit einer gewissen Romantik gefüllt. Dem Steuerzahler sei aber nicht zu erklären, warum man Personal für eine Wetterwarte bezahlen soll, das man in der Praxis nicht benötigt.