Start Zwickau Polizeieinsatz bei der Stadtratssitzung
Artikel von: Redaktion
22.09.2016

Polizeieinsatz bei der Stadtratssitzung

So friedlich wie in dieser Archivaufnahme ging es am Donnerstag im Zwickauer Stadtrat nicht zu. Foto: Alice Jagals
So friedlich wie in dieser Archivaufnahme ging es am Donnerstag im Zwickauer Stadtrat nicht zu. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Es ist Donnerstag, der 22. September. Zeit für eine Stadtratssitzung nach der Sommerpause. Es geht um anscheinend nicht weiter verfolgte Stadtrats-Wohnsitze und Notrufnummern, da fallen plötzlich lauter Zettelchen mit Botschaften über Meinungsfreiheit und Co. vom Himmel. Genauer gesagt vom Zuschauerraum, der sich eine Etage über dem Stadtratssaal befindet. Man könnte meinen, Oberbürgermeisterin Pia Findeiß, wunderte das nicht groß. Sie bat das Ordnungsamt, die Störenfriede des Raumes zu verweisen. Doch die eine bestimmte Person tat nichts dergleichen. Wie sich nach Angaben des Demokratiebündnisses herausstellte, soll dieser zudem einen Jugendlichen des Bündnisses im Zuschauerraum geschlagen haben.

Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes schnappten sich denjenigen gewaltsam an Händen und Füßen und zerrten ihn nach draußen.

Diese Szene konnte nicht von jedem beobachtet werden, da sich der Zuschauerbereich – wie erwähnt – in einer oberen Etage befindet. Der Pressebereich ist genau darunter. Television Zwickau konnte den Verlauf filmen. Am nächsten dran war allerdings die Kamera von “Kara ben Nemsi TV”, einem Kanal der mittlerweile von der Plattform Youtube gesperrt wurde und bereits unter einem anderem Namen weiterläuft.

Der Personenkreis begleitet immer wieder öffentliche und teils nicht öffentliche Auftritte der Oberbürgermeisterin und stellt diese Aufnahmen mit eigenen Kommentaren ins Internet.

Wie viele Anzeigen das Stadtoberhaupt bereits gegen diese Truppe gemacht hat, sagt sie nicht. Zumindest ist klar, dass der Personenkreis schon mehrere Anzeigen zu verzeichnen habe. Einer solle zudem in den 1990er Jahren laut Aussage von Stadtrat Martin Böttger (Grüne) einer rechten Schlägertruppe angehört haben, was Pia Findeiß nicht bekannt sei.

Das Demokratiebündnis äußerte sich noch am Abend zu dem Vorfall: “Grenzen werden von Mal zu Mal  überschritten. Ausgehend von einer Gruppe, die überall dort stört, wo Bürgerbeteiligung stattfindet. … Wo bleibt der Ruf der Empörung? Als bedenklich erachten wir es zudem, dass die AfD-Fraktion demonstrativ das Plenum verlässt, als der Täter abgeführt wird.”