Start Mittelsachsen Quo Vadis Einzelhandel?
Artikel von: Uwe Wolf
20.07.2017

Quo Vadis Einzelhandel?

Wollen die Mittweidaer Innenstadt wieder beleben: Oberbürgermeister Ralf Schreiber (l.) mit seiner Stadtverwaltung und Eddy Donat, Niederlassungsleiter der GMA mbh. Sorgenkind ist die Rochlitzer Straße mit ihren vielen Leerständen. Foto: Uwe Wolf

Mittweida. So schön die Mittweidaer Innenstadt auch ist, soviel auch in Straßen und Häuser investiert wurde – der Geschäfteleerstand hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Speziell die Rochlitzer Straße ist gezeichnet von zahlreichen leerstehenden Geschäften. Nunmehr soll untersucht werden, wie man dem Problem entgegenwirken kann.

Hierzu wurde die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH (GMA mbH) beauftragt, die Stadt Mittweida bei der Planung und Erarbeitung eines Zentrenentwicklungskonzeptes für den Einzelhandel zu unterstützen und beratend zur Seite zu stehen. „Es wurden Fragebogen für die Gewerbetreibenden entwickelt und um auch die Bürgermeinung einfließen zu lassen wird es eine Telefonumfrage geben“, kündigte Oberbürgermeister Ralf Schreiber an. „Wir brauchen eine maximale Zahl an Teilnehmern. Ziel muss es sein, einen Dialog zwischen Stadtverwaltung, Gewerbetreibenden und Bürgern zu bekommen.“

Weitere Aufgaben werden sein, ein Geschäftsstraßenmanagement aufzubauen und dem Leerstand in Mittweida aktiv entgegen zu wirken. Das bestehende Einzelhandelskonzept der Stadt Mittweida soll aktualisiert werden.

„Die Bestandssituation haben wir bereits erfasst“, so Dr. Eddy Donat, Niederlassungsleiter der GMA mbH. „Jetzt wollen wir uns mit Kunden, Besuchern und Gewerbetreibenden austauschen. Wir wollen möglichst eine breite Meinung einholen.“

Ab Ende Juli sollen rund 100 Mittweidaer und 200 Bürger aus dem Umland an einer Telefonbefragung teilnehmen. Sie werden befragt, wie oft sie einkaufen gehen, was sie in Mittweida als gut empfinden und wo sie Probleme sehen. Auch über Dinge wie das Angebot der Geschäfte, Dienstleistungen, Parken und gewünschte Verbesserungen in der Stadt wird es in der Befragung gehen. Sie wird fünf bis 10 Minuten dauern.

Für die Gewerbetreibenden gibt es Fragebögen. „Wir wollen wissen, wie sie selbst ihre Lage einschätzen, warum sie in Mittweida sind, welche Maßnahmen in der Stadt erforderlich und sinnvoll sind, um die Situation weiter zu verbessern und wie sie es mit dem Bereich Digitale Medien handhaben“, erklärte Eddy Donat.

Wenn alle Informationen und Meinungen aufgearbeitet sind, wird es im Herbst Workshops geben, wo die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert werden. Letztendlich wird alles in einen Masterplan münden. „Wir wollen eine Innenstadtbelebung, mehr Ordnung und eine Stärkung des innerstädtischen Bereiches erreichen“, umreißt Oberbürgermeister Schreiber das große Ziel. Donat kündigte an, man werde auch untersuchen, wieso beispielsweise in der Rochlitzer Straße Häuser komplett leer stehen. „Da geht es drum, zu erfahren, wem die Immobilien gehören, warum es zum Leerstand kam und warum es nicht vorangegangen ist, Wohnungen und Geschäfte wieder mit Leben zu füllen“, sagte der Niederlassungsleiter der GMA mbH. Seinen Worten nach haben Klein- und Mittelstädte durchaus auch in Zukunft ihre Chancen. Laut Donat vereinen sie Wohnen, arbeiten, Handel und Freizeit und Kultur, was sehr gut Ansatzpunkte für eine positive Entwicklung sind. uw