Start Erzgebirge Rallye: Ausrutscher stoppt Mohe beim Saison-Finale
Artikel von: Andre Kaiser
23.10.2017

Rallye: Ausrutscher stoppt Mohe beim Saison-Finale

Auch wenn es zum Masters-Titel nicht reichte, ist Carsten Mohe mehr als zufrieden. Schließlich war die Saison 2017 für ihn seine „beste Saison überhaupt“ gewesen. Foto: Mohe Rallyesport

Das Finale der Deutschen Rallye-Meisterschaft (DRM) und des Deutschen Rallye Masters endete für Carsten Mohe und Beifahrer Alexander Hirsch vorzeitig: Die frisch gekürten Titelgewinner in der 2WD-Wertung mussten ihren Renault Clio R3T nach einem Ausrutscher auf der vierten Wertungsprüfung (WP) der 3-Städte-Rallye vorzeitig abstellen und den Kampf um den Masters-Titel aufgeben.
„Als erstes unser Glückwunsch an Max Schumann zum Gewinn des ADAC Rallye Masters“, betont Mohe, der sich den Titel des Deutschen Rallye-Meisters in der Wertung für zweiradgetriebene Fahrzeuge bereits in Thüringen, dem sechsten von acht DRM-Läufen gesichert hatte. „Er hat diesen Titel durch konstantes Punktesammeln absolut verdient.“

Bis zum Finale bei der 3-Städte-Rallye im bayerischen Kirchham hatten Mohe/Hirsch auch die Masters-Wertung angeführt, Platz zwei in dieser Serie war ihnen bereits vor dem Start nicht mehr zu nehmen. „Darum stand unsere Strategie von vornherein fest“, erläutert der Renault Clio-Pilot aus Crottendorf: „Wir wollten auf den anspruchsvollen Prüfungen der Freitagsetappe, die in Österreich ausgetragen wurden, einen Vorsprung herausfahren – am Samstag standen mehrere Rundkurse auf dem Programm. Die bringen immer eine gewisse Unsicherheit mit sich, wenn du zum Beispiel auf langsamere Teilnehmer aufläufst.“
Der Plan schien zunächst aufzugehen: Nach den ersten beiden WP lagen Mohe/Hirsch in ihrer Division bereits über 30 Sekunden vorn. Auf WP4 dann aber der Rückschlag: „Am tiefsten Punkt der Prüfung hatte sich auf einer Brücke, die in einer Links- und vor einer Rechskurve lag, Feuchtigkeit gesammelt. Im Dunklen haben wir nicht unterschieden, ob es sich um nassen oder einfach nur dunkeln Asphalt handelt – und wenn du mit einem Fronttriebler am Limit unterwegs bist, geht schnell die Straße aus, wenn abrupt der Grip abreißt.“

Zusätzliches Pech: In einem Seitenweg, der sich als „Notausgang“ angeboten hätte, stand bereits ein anderer Teilnehmer. Das Auto von Carsten Mohe wurde von einer ansteigenden Leitplanke ausgehebelt und rutschte einen kleinen Hang hinab. „Der Schaden ist gar nicht hoch, denn alle Räder sind noch dran und auch die Sicherheitszelle blieb intakt“, bilanziert der Sachse, der dem Wagen ebenso wie sein Beifahrer ohne Blessuren entstiegen war.

„Trotzdem: Wir blicken auf die Saison eher mit einem lachenden denn einem weinenden Auge zurück“, betont der 45-jährige Geschäftsführer eines Renault-Autohauses. „Den DRM-Titel in der 2WD-Wertung kann uns niemand mehr nehmen. Wir haben ein tolles Jahr erlebt mit spannenden Duellen und hart erkämpften Siegen, mit Wetterkapriolen wie den schlammigen Pisten im Saarland oder den an Rundstrecken erinnernden Prüfungen der Rallye Thüringen – vermutlich war es unsere beste Saison überhaupt! Dafür möchte ich allen Beteiligten danken: meinem Beifahrer Alexander Hirsch, dem gesamten Team für den unermüdlichen Einsatz und natürlich bei unseren Sponsoren und Partnern, die dieses fantastische Engagement überhaupt erst möglich gemacht haben. So viel darf ich bereits verraten: Das Rallye-Jahr 2017 ist für uns noch nicht zu Ende!“

PM