Start Sachsen diskutiert über die neue Wachpolizei
Artikel von: Andre Kaiser
05.02.2016

Sachsen diskutiert über die neue Wachpolizei

Unter anderem mit diesem Plakat wirbt der Freistaat um neue Wachpolizistinnen und Wachpolizisten. Quelle: Polizei Sachsen

Ein Titel ist den fünf Frauen und 45 Männern, die ihre dreimonatige Ausbildung zur Wachpolizistin bzw. zum Wachpolizisten Anfang dieser Woche, am 1. Februar, antraten, definitiv nicht mehr zu nehmen. Denn sie sind die ersten, die dieses intensive Training am Fortbildungszentrum der Sächsischen Polizei in Bautzen durchlaufen werden. Sofern die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wird, sollen die dann frisch gebackenen Wachpolizistinnen und Wachpolizisten die sächsische Landespolizei entlasten und vorrangig beim Objekt- und Personenschutz unterstützen.
Die 50 Azubis, darunter zwei aus dem Erzgebirgskreis, sind aber auch diejenigen, an denen das Vorhaben des Freistaates gemessen wird, diejenigen, auf die jetzt alle Augen gerichtet sind und deren Schritte von der der breiten Öffentlichkeit verfolgt werden. Folglich dessen gab es beim Antritt der künftigen Wachpolizisten nicht nur Befürworter und dementsprechend reichlich Gesprächsstoff, wie unter anderem auf der Facebook-Seite der Sächsischen Polizei nachzulesen ist. Diskutiert wurde sehr intensiv und kontrovers. Manche halten die Einführung einer Wachpolizei für mehr Sicherheit für durchaus sinnvoll und gut. Andere äußern ihre Bedenken, beispielsweise was die Kürze der Ausbildung, das Auswahlverfahren, die Altersgrenzen oder auch den Waffengebrauch betrifft. Der Skepsis der Bürgerinnen und Bürger entgegnete die Polizei mit Transparenz und Offenheit und beantwortete viele Fragen möglichst verständlich, um Vorbehalte abzubauen.

Wie nun auch immer die Diskussionen weiter verlaufen werden…
Fakt ist: Die 50 angehenden Wachpolizistinnen und Wachpolizisten haben die erste Woche ihrer Ausbildung absolviert und werden in den nächsten Wochen an ihren Leistungen gemessen. Hierbei durchlaufen sie ein Programm, bestehend aus theoretischen Grundlagen, insbesondere Rechtskenntnissen und praktischem Handlungs- und Einsatztraining sowie einer Waffen- und Schießausbildung mit ihrer künftigen Dienstpistole, einer P7M8 von Heckler & Koch. „Diese dürfen sie im Rahmen ihrer Dienstausübung auf Grundlage des Sächsischen Wachpolizeidienstgesetzes führen“, so das Präsidium der Bereitschaftspolizei. Fakt ist zudem, dass die Ausbildung – auch praktisches Training – am Fortbildungszentrum der Polizei in Bautzen durchgeführt wird. „Einsätze ‘auf der Straße’ sind nicht Teil der Ausbildung“, informierte das Präsidium auf Nachfrage von wochenendspiegel.de.
Was den Abschluss nach der zwölfwöchigen Ausbildung betrifft, so werde diese mit einer Prüfung beendet, welche aus einem schriftlichen Prüfungsteil und einem mündlichen Teil in Form eines Gruppengesprächs besteht. „Der nicht bestandene Prüfungsteil kann einmal wiederholt werden. Wird auch diese Prüfung nicht bestanden, erfolgt keine Übernahme in den Wachpolizeidienst. Bei bestandener Prüfung erfolgt der Einsatz in einer der fünf Polizeidirektion oder dem Präsidium der Bereitschaftspolizei. Die ersten 50 Wachpolizisten werden in den Polizeidirektionen Dresden und Leipzig zum Einsatz kommen.“

Den ersten 50 sollen dann im nächsten Ausbildungsdurchgang Anfang Mai dieses Jahres 100 weiter Wachpolizisten folgen. Staffelweise sollen insgesamt 550 Stellen besetzt werden.

Übrigens: Von 2002 bis 2006 habe es schon einmal eine Wachpolizei gegeben, die den Polizeivollzugsdienst unterstützte. Viele der damaligen Wachpolizisten seien heute als Polizeivollzugsbeamte tätig.

Weitere Informationen zur Wachpolizei Sachsen gibt’s auch im Internet unter www.wachpolizei-sachsen.de.