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Artikel von: Redaktion
29.03.2017

Straftaten sind durch Zuwanderung angestiegen

Die Kriminalitätsrate in Sachsen ist 2016 gestiegen. Foto: Rockie23/ Pixabay.com

Sachsen. Innenminister Markus Ulbig hat heute in Dresden die Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 für Sachsen vorgestellt. Die jüngste Entwicklung der Kriminalität im Freistaat ist geprägt durch die Zuwanderungssituation und die gewachsene Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus.

Im Freistaat Sachsen wurden im vergangenen Jahr 324.736 Straftaten registriert, 9.875 mehr als im Jahr 2015. Dieser Anstieg ist vor allem auf die gewachsene Zahl von Straftaten durch Zuwanderer zurückzuführen. Die Aufklärungsquote ist im Vergleich zum Vorjahr leicht – auf 55,8 Prozent – gestiegen (2015: 55,7 Prozent).

Innenminister Markus Ulbig: „Die veränderte Sicherheitslage stellt uns auch bei der Kriminalitätsbekämpfung vor neue Herausforderungen. Unseren Polizistinnen und Polizisten wird deshalb viel abverlangt. Mein Dank gilt ihrem Einsatz. Dort, wo wir Veränderungsbedarf erkannt haben, handeln wir. So wird das Personal bei der Polizei sukzessive aufgestockt und die Ausstattung Schritt für Schritt erweitert. Diesen Prozess setzen wir im Sinne einer zukunftsorientierten Sicherheitspolitik fort.“

Zahl der Wohnungseinbrüche gestiegen

Im Jahr 2016 ist die Anzahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle in Sachsen um zehn Prozent auf 4.684 (2015: 4.257) gestiegen. Die Aufklärungsquote lag bei knapp 20 Prozent. Die sächsische Polizei konnte insgesamt 834 Wohnungseinbrecher ermitteln. Das sind etwa drei Prozent mehr als noch 2015. Jeder fünfte Tatverdächtige war ein Ausländer. Die Personen stammten überwiegend aus Tunesien, Tschechien und Georgien.

Innenminister Markus Ulbig: „Für Kriminelle gibt es keine Grenzen. Unser Fokus liegt deshalb auch weiterhin auf der innereuropäischen Zusammenarbeit. Den reisenden Einbrecherbanden wollen wir das Handwerk legen.“

Kfz-Diebstähle weiter rückläufig – Konzept zum Kfz-Diebstahl greift

Seit Oktober 2013 wird der Kfz-Diebstahl im Freistaat Sachsen durch eine
„Sonderkommission Kfz“ (SoKo Kfz) beim Landeskriminalamt bearbeitet. Diese Vorgehensweise hat sich bewährt, wie die rückläufigen Zahlen in den letzten zwei Jahren zeigen.

Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 2.886 Kfz-Diebstähle (2015: 3.087) Die Aufklärungsquote lag bei 26,4 Prozent.

Innenminister Markus Ulbig: „Die sinkende Zahl von Autodiebstählen ist Ausdruck der weiter wachsenden Zusammenarbeit mit der Polizei in Polen und Tschechien. Auch der Erfolg der SoKo Kfz schlägt sich in den Zahlen nieder.“

Anzahl der Crystaldelikte gesunken

Im Jahr 2016 ist die Zahl von Rauschgiftdelikten mit 9.819 nahezu konstant geblieben (2015: 9.834). Deutlich gesunken sind die Straftaten im Zusammenhang mit der Droge Crystal. Während in 2015 noch 4.225 derartige
Delikte registriert wurden, waren es 2016 insgesamt 3.706.

Schwerpunkt polizeilicher Kontrollen sind insbesondere Händler- und Schmugglerstrukturen mit dem Ziel, möglichst viele Suchtmittel vom Markt fernzuhalten. So konnten im Jahr 2016 beispielsweise fast 15 Kilogramm Crystal und 114 Kilogramm Marihuana sichergestellt werden.

Innenminister Markus Ulbig: „Die sächsische Polizei wird ihre Aktivitäten zur Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität vor allem in den Großstädten intensivieren.“

Gewaltkriminalität nimmt zu

Die Zahl der Delikte im Bereich Gewaltkriminalität hat im vergangenen Jahr um 14 Prozent zugenommen und ist absolut auf 8.252 (2015: 7.085) gestiegen. Maßgebend sind insbesondere die Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Hier stieg die Anzahl auf 5.995 (2015: 5.055). Dazu beigetragen haben nicht zuletzt Auseinandersetzungen, die durch Zuwanderer verursacht wurden. Sie haben mit 1.242 Fällen mehr als 20 Prozent Anteil an allen qualifizierten Körperverletzungsdelikten.

Die Mehrzahl der Tatverdächtigen im Bereich Gewaltkriminalität konnte durch die Polizei ermittelt werden. Die Aufklärungsquote lag bei rund 76 Prozent.

Kriminalität an der sächsischen Außengrenze weiter rückläufig

Die Kriminalität an der sächsischen Außengrenze ist weiter zurückgegangen. Im Jahr 2016 wurden insgesamt 18.052 Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) registriert, 2015 waren es noch 20.250. Die Rückgänge betreffen die polnische und tschechische Grenze gleichermaßen.

Wie im gesamten Freistaat Sachsen dominieren auch an der Grenze Diebstahlsdelikte. Sie nehmen mit knapp 42 Prozent etwas weniger als die Hälfte aller dort registrierten Straftaten ein.

Tatverdächtige

Die Polizei ermittelte im vergangenen Jahr 93.340 Tatverdächtige, 1.123 weniger als 2015. Darunter befanden sich 18.395 nichtdeutsche Tatverdächtige (2015: 15.162). Mehr als die Hälfte der nichtdeutschen Tatverdächtigen (9.497) waren Zuwanderer (Asylbewerber, geduldete Ausländer, Kontingentsflüchtlinge, unerlaubt aufhältige Personen, international/national Schutzberechtigte und Asylberechtigte). Ihr Anteil an allen ermittelten Tatverdächtigen ist von 6,7 Prozent im Jahr 2015 auf 10,2 Prozent in 2016 angestiegen.