Start Vogtland Telefonaktion zum Thema Alkohol
Artikel von: Sven Günther
20.10.2017

Telefonaktion zum Thema Alkohol

Alkoholmissbrauch ist in Deutschland keine Seltenheit. Das zeigte auch unsere Telefonaktion. Foto: bpb

Alkohol-Info-Aktion für unsere Leser

Ich trinke nach der Arbeit immer drei halbe Liter Bier, am Wochenende etwas mehr. Schadet das schon der Gesundheit?
Wenn Sie auf Ihre Gesundheit achten möchte, sollten Sie als Mann nicht mehr als eine Halbliterflasche Bier pro Tag trinken. Vielleicht versuchen Sie, mit dem Alkohol bewusster umzugehen – ihn also nur als Genussmittel und nicht als Durstlöscher benutzen. Zum Beispiel könnten Sie probieren, nach der Arbeit erst einmal zwei große Glas Apfelschorle oder Mineralwasser zu trinken und dann erst ein Bier.

Gibt es bestimmte Mengen von Alkohol, die man trinken kann, ohne, dass man seiner Gesundheit schadet?
Als Faustregel gilt: Gesundheitsbewusste Männer sollten nicht mehr als zwei Gläser, Frauen nicht mehr als ein Glas Alkohol pro Tag trinken. Dabei geht man davon aus, dass ein Bierglas 0,25 Liter fasst, ein Weinglas 0,125 Liter und ein Schnapsglas 0,04 Liter. In jedem dieser Gläser stecken etwa 12 Gramm reiner Alkohol. Zwei Tage in der Woche sollten alkoholfrei sein, um sich nicht an die Droge zu gewöhnen.

Mein Mann trinkt einen Liter Bier pro Tag, am Wochenende mehr. Er sagt aber, dass er auch weniger trinken könnte, er will es nur nicht. Das macht mir große Sorgen. Was kann ich dagegen tun?
Sagen Sie ihm klar und deutlich, was Sie empfinden, wenn er so viel trinkt. Wählen Sie eine Zeit, in der er nüchtern ist. Wenn er weniger trinken will, dann legen Sie zusammen einen Zeitrahmen fest, in dem Sie beide überprüfen können, ob es funktioniert. Wenn Sie so nicht weiter kommen, sollten Sie Hilfe in Anspruch nehmen, damit Sie keine Co-Abhängigkeit entwickeln. Dann sind Sie nur mit dem beschäftigt, was er macht und verlieren sich selbst. Suchtberatungsstellen beraten oft auch Angehörige. Adressen finden Sie auch unter www.dajeb.de.

Seit ich nicht mehr arbeite trinke ich mehr als früher – zwei, drei Bier und ein paar Klare am Abend. Am nächsten Morgen fühle ich mich nicht wohl und nehme mir vor, abends nichts mehr zu trinken. Das klappt aber nicht. Wie komme ich da raus?
Am besten wäre eine Therapie. Sie können sich an Ihrem Hausarzt oder an eine Suchtberatung wenden, um die Details zu klären. Eine aktuelle Datei von Suchtberatungsstellen finden Sie unter www.bzga.de/service/beratungsstellen/suchtprobleme.

Ich trinke seit Jahren relativ viel Alkohol. Könnte ich den Entzug allein schaffen?
Wenn dem so wäre, hätten Sie es bestimmt schon geschafft. Denn Sie sind sich des Problems ja bewusst und würden es gern beheben. Sie sollten sich professionelle Hilfe holen, denn allein bekommt man eine Alkoholabhängigkeit kaum in den Griff. Ein Alkohol-Entzug sollte immer medizinisch durch eine Arztpraxis oder eine Klinik betreut werden, da während des Entzuges gesundheitliche Risiken entstehen können.

Hier erhalten Sie Informationen

Sucht-Beratungstelefon
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Montag bis Donnerstag: 10-22 Uhr
Freitag bis Sonntag: 10-18 Uhr
Telefon: 0221/892031.
Kostenlose Info-Materialien
zum Thema im Internet unter www.bzga.de/Infomaterialien
Seiten im Internet:
für Jugendliche unter 16 Jahren: www.null-alkohol-voll-power.de
für Jugendliche von 16 bis 20 Jahren:
www.kenn-dein-limit.info
für Erwachsene: www.kenn-dein-limit.de (u.a. mit Tipps für Eltern)