Start Thomy: Dickes Ei
Artikel von: Redaktion
08.08.2017

Thomy: Dickes Ei

In einigen Teilen der Bunderepublik sind kontaminierte Eier aufgetaucht. Sie füllen das nachrichtentechnische  Sommerloch, gefährden die Gesundheit von Eiervielverzehrern und geben Anlass für neue Initiativen zur weiteren Aufforstung des europäisch-deutschen Vorschriftenwaldes.  Eine Kennzeichenpflicht für alle eierhaltigen Lebensmittel steht angesichts der eiermäßigen Bedrohung der Volksgesundheit auf der gesetzgeberischen Tagesordnung. Mit ihr würde es dem Verbraucher anhand  der Verpackungsangaben möglich, die gesamte Herstellerkette nachzuverfolgen. Das wird aber auch Zeit!

Bisher hat sich der Nudelesser darauf verlassen, dass in der Regel essbar ist, was im Regal steht. Vertrauen war gestern, Kontrolle ist gut und Bildung tut not. Mittels schön gestalteter Organigramme auf den Verpackungen und aufgedruckter  Apps, mit deren Hilfe die Dokumentation der gesamten Lieferketten abrufbar würde, könnte der Verzehr des Auflaufs zum  Bildungserlebnis aufwerten. Mehr noch:  Dank der fast unendlichen Speicherkapazitäten des Netzes und der Allgegenwärtigkeit der Smartphones könnte man beim Essen die Profile der Hersteller studieren. Und mit den Herstellern sind hier nicht die agrarkapitalistischen Flüssigeiweißproduzenten gemeint – es geht um die working class. Um die legenden Hühner und ihre Biografien. So würde durch die richtigen gesetzlichen Regeln aus dem Verzehr von Spaghetti Bolognese ein nachhaltiger Genuss. Mit den ebenso dringend erforderlichen Herkunftsnachweisen für die anderen Zutaten beschäftigen wir uns später.

Schönes wochenende, wünscht thomy