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Artikel von: Redaktion
20.06.2017

Thomy: Die Hoffnung

Frankreich hat einen neuen Präsidenten und seine Partei die absolute Mehrheit im Parlament. Obwohl die Wahlbeteiligung in unserem Nachbarland einen historischen Tiefpunkt markierte, ist der Siegeszug der „Bewegung“ sensationell. Diese Partei ist gerade einmal ein Jahr alt. Dennoch ist es ihr gelungen, die bisher abwechseln regierenden Sozialisten und Republikaner zu deklassieren. Für einen derartigen Coup bedarf es einer tiefgreifenden Unzufriedenheit der Wähler. Bei allem Glauben an die Fähigkeit der Demokratie zur Selbsterneuerung: für einen derartigen Siegeszug gehört auch eine prall gefüllte Parteikasse. War es Jaques der Normalverbraucher, der in die Hoffnung auf den großen Umschwung  investiert hat? Und bei den Wahlen mit Abwesenheit glänzte?

Hierzulande wird der Wahlerfolg Macrons überwiegend bejubelt. Das Programm des Ex-Bankers und Ex-Sozialisten: strukturelle Reformen, Liberalisierung der Wirtschafts- und Steuerpolitik, Erhaltung der sozialen Standards – erinnert ein bisschen an Schröders Agenda 2010. Dass Deutschland ein paar Milliarden nach Frankreich überweisen sollte, hat der Präsident der „Großen Republik“ schon 2014 deutlich gemacht. Unter guten Freunden sollte Geld keine Rolle spielen. Deutschland hat ein bissel Geld und deshalb eine Menge guter Freunde.  Außerdem: sollte Macron wieder am Widerstand  der protestierenden Linken scheitern, wie in seiner Zeit als er als Wirtschaftsminister der sozialistischen Regierung, dann muss eben eine neue „Bewegung“ gegründet werden. Irgendjemand schafft das schon.

schönes wochenende, wünscht thomy