Start Thomy: Entsorgen
Artikel von: Redaktion
29.08.2017

Thomy: Entsorgen

Vor drei Jahren tobte der neu gewählte Präsident der British Science Association, man müsse „Klimaskeptiker zerquetschen und begraben“. Ob man diejenigen, die am Anteil des Menschen an der Klimaänderung zweifeln, erst totquetschen oder gleich lebendig begraben sollte, äußerte er nicht. Ein Jahr vorher hatte ein Musikprofessor auf der offiziellen Webseite seiner Universität die Todesstrafe für Leugner des Klimawandels gefordert. Die sind zweifellos menschenverachtende Aussagen. Dennoch ist nicht zu erwarten, dass jemand, der davon überzeugt ist, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht ist, sich angesichts derartiger Ausfälle von seiner diesbezüglichen Überzeugung distanziert.

Als Herr Öttinger auf Betreiben der CDU Führung als EU-Kommissar nach Brüssel entsandt wurde, bezeichnete Günter Verheugen (SPD) dies als eine Entsorgungsaktion. Das war 2009. Wenn man einen ungeeigneten Mitarbeiter oder Mitarbeiterin loswerden will, gab es bis vor wenigen Tagen vier Möglichkeiten. Hinausekeln, nach oben wegloben, feuern oder auf einen Posten entsorgen, an dem er/sie keinen Schaden mehr anrichten kann. Das Wort „entsorgen“ ist nun auf der Liste der unkorrekten Worte wie „Autobahn“. (Es sei denn, „Autobahn“ wird im Zusammenhang mit dem Begriff „Tempolimit“ verwendet.) Der Grund: Ein oppositioneller Politiker hat „entsorgen“ im Zusammenhang mit einer Kulturleugnerin im Range einer Staatssekretärin verwendet. Es ist nicht zu erwarten, dass jemand wegen dieser Äußerung seine diesbezügliche Haltung ändert.

schönes wochenende, wünscht thomy