Start Thomy: Löschen hilft
Artikel von: Redaktion
12.09.2017

Thomy: Löschen hilft

Wenn mir ein Bekannter eine E-Mail schickt, antworte ich darauf, sofern das erforderlich ist. Und immer mal wieder wird der elektronische Briefkasten geleert, damit er nicht überläuft. Schließlich handelt es sich bei persönlichen Mails nicht um aufbewahrungspflichtige Steuerunterlagen. Nie wäre ich auf die Idee gekommen, dass es Menschen im Bekanntenkreis geben könnte, die aus schierer Sammelwut alte Mails über Jahre speichern oder diese sogar ausdrucken und archivieren. Mit dem Ziel, dem Absender damit gelegentlich eins auszuwischen. Ehrlich gesagt: Ich kann auch heute noch nicht so richtig daran glauben. Wissen kann man es allerdings nicht, schließlich gehört auch das Perverse zur Realität.

Da der kürzlich aufgetauchte Ausdruck einer (angeblichen) Politiker-E-Mail aus dem Jahre 2013 ein paar kleinere politische Wellen erzeugt hat, grüble ich nun darüber nach, ob ich in meinen Texten und Briefen je eines der folgenden niederträchtigen Wörter verwendet habe: Schweine, Marionetten, Siegermächte, kulturfremde Völker, korrumpierte Judikative, ekelhafter Fatalismus oder Verfassungsfeinde. Und obwohl ich mich (in aller Bescheidenheit) eines ziemlich breiten Wortschatzes bediene, bin ich mir ziemlich sicher, bisher keinen der genannten inkriminierten Begriffe je verwendet zu haben. Mit einer Ausnahme: Schweine. Schwein hab ich bestimmt schon einmal verwendet, aber selbstverständlich im kulinarischen Kontext oder zur Umschreibung eines großen Glückes. Womit meine staatsbürgerliche Zuverlässigkeit hinlänglich nachgewiesen wäre.

schönes wochenende, wünscht thomy