Start Thomy: Wenn hinten…
Artikel von: Redaktion
23.01.2018

Thomy: Wenn hinten…

„Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen, als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei. Wenn hinten, weit, in der Türkei, die Völker aufeinander schlagen…“, schrieb einst der alte Goethe und traf mit diesen Worten den Nagel auf den Kopf.

Die Türkei marschiert in eine überwiegend von Kurden bewohnte syrische Provinz ein. Trotz des Bürgerkrieges ist Syrien ein souveräner Staat. Der Kampf gegen den Terror – diesmal dem kurdischer Extremisten gegen die türkische Demokratie – muss wieder einmal als Kriegsgrund herhalten. Die Regierungen der verbündeten NATO-Staaten zeigen sich besorgt. Na immerhin.

Nur zur Erinnerung: als sich Russland die Krim wieder einverleibte, entsprach dies dem Wunsch der überwältigenden Mehrheit der dort lebenden Menschen. Die Staaten des Westens reagierten nicht nur mit Besorgnis, sondern mit harten Sanktionen.

Man könnte glatt auf den Gedanken kommen, dass es vielleicht nicht ganz unlogisch wäre, der türkischen Staatsführung begreiflich zu machen, auch sie könnte zum Ziel von Zwangsmaßnahmen werden. Selbst wenn die Kurden aus Afrin plötzlich erkennen würden, in Wahrheit schon immer Türken gewesen zu sein.

Selbstverständlich wird es nicht zu Sanktionen gegen unseren guten Verbündeten und seine Strategie der Vorwärtsverteidigung kommen. Wie schrieb Altmeister Goethe? „Herr Nachbar, ja! So lass ich’s auch geschehn: Sie mögen sich die Köpfe spalten, mag alles durcheinander gehn; doch nur zu Hause bleib’s beim alten.“ – Hoffen wir´s mal.

schönes wochenende, wünscht thomy