Start Wie einstmals die Siedler
Artikel von: Uwe Wolf
23.05.2017

Wie einstmals die Siedler

Am 1. Juli ist Start für den Historischen Besiedlungszug. Teilnehmer können sich noch melden. Foto: Uwe Wolf

Sachsenburg/Frankenberg. Die Vorbereitungen für den Historischen Besiedlungszug laufen auf Hochtouren. Am 1. Juli ist Start für den Zug. Der Tross startet am 1. Juli in historischen Bergbaustadt Bleiberg in Sachsenburg. Die Strecke führt nach Pappendorf und dann weiter nach Marbach, Greifendorf, Waldheim-Schönberg, Ringethal und Hainichen. Am 9. Juli wird der Besiedlungszug auf Schloss Sachsenburg zurück erwartet. Ankunft an allen Stationen ist immer gegen 14 Uhr. Start ist stets gegen 10 Uhr. Rund 150 aktive Siedler und Mitreisende gestalten den langen Tross aus und begeben sich in ein Abenteuer. Sie empfinden die Strecken nach, die einst unsere Vorfahren gegangen sein könnten, um sich die Wälder des Miriquidi urbar und untertan zu machen. „Wir haben bereits über 100 Anmeldungen für den Tross“, sagte Andreas Rausch, Vorsitzender des „Historischer Besiedlungszug a.D. 1156“. „Wer noch mit daran teilnehmen will, der kann sich telefonisch unter 0321/21436999 oder über die Homepage www.historischer-besiedlungszug.de melden.“

Alle Siedler sind authentisch gekleidet, dass Handys und anderer Relikte der Neuzeit nicht zum Einsatz kommen, gehört zur Siedlerehre. Beim Historischen Besiedlungszug, für den eigens 1994 der Verein „Historischer Besiedlungszug a. d. 1156“ gegründet wurde, handelt es sich um ein in Deutschland – sicherlich auch in Europa – einmaliges mittelalterliches Spektakel für geschichtsinteressierte Abenteurer! Bestehend aus mindestens 15 Planwagen mit ihren Pferden, 150 Siedlern und Kindern, Eselgespann, Ziegen, Hunden und anderem Getier bewegt sich der Tross an 8 Tagen jeweils ca. 25 km von Rastplatz zu Rastplatz, und das bei jedem Wetter

Für alle Beteiligten ist es ein Urlaubsereignis, bei dem nicht zuletzt das Gemeinschaftsleben im Vordergrund steht. Während der bei jedem Wetter stattfindenden Fußmärsche wird sich über „Gott und die Welt“ unterhalten oder einfach Ruhe und Natur genossen. Täglich trifft der Tross gegen 14 Uhr an den Tagesstationen ein und ab 16 Uhr werden gern Gäste und Schaulustige empfangen. Sie werden eingeladen, sich auf eine Zeitreise zu begeben und ein Stück Luft des Lagerlebens zu schnuppern. Auch in diesem Jahr sorgen Musiker, Gaukler und allerhand unterhaltsame Programmpunkte für Kurzweil der Siedler und ihrer Gäste.

Otto von Wettin, später Otto der Reiche genannt, rief 1156 Franken, Thüringer, Niedersachsen und Flamen als Siedler in die Mark Meißen. In harter Arbeit rodeten sie den Urwald und legten Waldhufendörfer an. Diese Landnahme im mittelsächsischen Gebirgsvorland hatte für die Region eine große Bedeutung. Die Besiedlung der Striegistäler ist im wesentlichen für den Zeitraum um 1156 bis 1162 verbürgt. uw