Start Chemnitz Zugewanderte Akademiker hoffen auf Chance
Artikel von: Redaktion
12.01.2018

Zugewanderte Akademiker hoffen auf Chance

Neun zugewanderte Akademikerinnern und Akademiker (hier mit Verantwortlichen des Projektes) nehmen aktuell am teil und hoffen danach auf die Chance, in Chemnitz in ihrem studierten Berufsfeld zu arbeiten. Fotos: Cindy Haase

Chemnitz. Sie sind jung, gut ausgebildet – und finden in Chemnitz trotzdem nur schwer einen Job: Zugewanderte Akademiker. Im Rahmen des EU-Projektes “Brücke für Akademikerinnen und Akademiker in Chemnitz” soll ihnen nun der Einstieg in den hiesigen Arbeitsmarkt erleichtert werden. In einer Mischung aus Sprachkurs und fachlicher Weiterqualifizierung werden die Weichen gelegt, um den Fachkräften gute Grundlagen zu bieten.

“Das Projekt gibt es bereits seit 2015 und wird nun zum neunten Mal durchgeführt”, erklärt Anja Herrmann, pädagogische Leiterin der PROFIL Bildungsgesellschaft. Die Erfolgsquote liegt nach ihren Erfahrungen bei 60 bis 70 Prozent. “Die Leute werden entweder in einen Job oder in weitere Bildungsmaßnahme wie den Master vermittelt”, verrät sie.

“Ich bin gelernte Chemikerin”, erzählt Alena Rohava. Die Weißrussin hat zwar einen Job – allerdings nur als Bürohilfe. “Ich möchte gern wieder in meinem Beruf arbeiten”, sagt sie in gutem Deutsch. Sie lebt mit ihrem Mann – einem Deutschen – und ihrer zweijährigen Tochter in Chemnitz.

Wasim Almuklef ist seit zwei Jahren in Deutschland und hofft durch das Projekt auch, zukünftig wieder in seiner Profession als Elektroingenieur arbeiten zu können. Durch den Kurs versucht er seine Deutschkenntnisse zu verbessern und sich fachlich durch das Erlernen der SPS-Programmierung weiterzubilden.

“Leicht ist es nicht”, weiß aber auch Anja Herrmann. Da es in Chemnitz kaum Firmen gebe, die Englisch als Unternehmenssprache hätten, sei der Einstieg für zugewanderte Fachkräfte schwer. “Und auch wenn sie die deutsche Alltagssprache schon recht gut beherrschen, heißt das ja noch nicht, dass sie auch die Fachsprache auf Deutsch beherrschen.” Zudem gebe es leider auch von Seiten der Unternehmen Vorbehalte.

Die neun aktuellen Teilnehmer am noch bis März laufenden Kurs stammen aus Lybien, Syrien, Indien, Russland, Weißrussland, der Ukraine und Serbien.

Von EU-Koordinatorin Pia Sachs (l.) ließen sich die Teilnehmer durchs Rathaus führen.