Start Erzgebirge Winter-Comeback in den Ferien?
Artikel von: Andre Kaiser
30.01.2016

Winter-Comeback in den Ferien?

Bestens präpariert präsentierte sich die Piste am Schießberg an den letzten beiden Wochenenden. Nachdem nun Tauwetter eingesetzt hat, dürfte der Lift an diesem Wochenende nicht betrieben werden, da man in Crottendorf über keine Beschneiungsanlagen verfügt und auf Naturschnee angewiesen ist. Allerdingts bleibt die Hoffnung groß, dass es in den Winterferien noch einmal weiß wird. Foto: Mike Päßler

Crottendorf. Eine 480 Meter lange Liftschneise, eine Sportwiese mit 530 Metern Streckenlänge und ein 460 Meter langer Skilift, der Skifahrer bequem den Hang hinauf transportiert. Dazu eine gemütliche Skihütte mit Wintergarten auf der „Mittelstation“. Das Skigebiet am Schießberg in Crottendorf gilt seit vielen Jahren als beliebtes Ziel für Snowboarder und Skifahrer, Anfänger und Fortgeschrittene, große und kleine Skifans. Betrieben und bewirtschaftet vom Crottendorfer Wintersportverein punktet das Areal vor allem mit seiner Familienfreundlichkeit. Denn zum Beispiel ist der moderne Schlepplift auch für die Beförderung von Kindern und Anfängern gut geeignet und die Flutlichtbeleuchtung sorgt zudem am Abend für eine beeindruckende Kulisse, welche bereits aus der Ferne gut erkennbar ist. Somit mausert sich das Crottendorfer Skigebiet am Schießberg immer mehr zum beliebten Ausflugsziel. Dabei war dies nicht immer der Fall.

Erst Mitte der 70er Jahre hielt mit dem Bau eines Schleppliftes der Wintersport in der Gemeinde wieder Einzug. Schnell verbreitete sich damals die Meldung, so dass alsbald Touristen aus ganz Sachsen das neue Angebot, in Crottendorf Ski zu fahren, dankend annahmen. Aber auch die Einheimischen nutzten die präparierte Piste rege.

Wenn die ersten Flocken fallen, der Schnee den Skihang bedeckt, dann dauert es nicht lange und die ersten Skifahrer begeben sich auf die Piste. Dabei warten vor allem die Kinder darauf, endlich wieder die Bretter an die Füße zu schnallen. Foto: Mike Päßler
Wenn die ersten Flocken fallen, der Schnee den Skihang bedeckt, dann dauert es bekanntlich nicht lange und die ersten Skifahrer begeben sich auf die Piste. Dabei warten vor allem die Kinder darauf, endlich wieder die Bretter an die Füße schnallen zu können.
Foto: Mike Päßler

„Vor allem auf uns Kinder übte der Skihang damals schon eine magische Anziehungskraft aus“, erinnert sich Dr. Andreas Steinberger. Der Vorsitzende des Wintersportvereins Crottendorf weiter: „Unmittelbar  nach dem Unterricht oder früh am Wochenende wurde erwartungsvoll zum Skihang geschaut. Sobald sich dann die Bügel bewegten, wurden die Skier zum Hang geschleppt. Zuerst musste jedoch getrampelt werden. Von einem Motorschlitten oder Pistenbully, wie wir ihn zum Präparieren der Piste heute zur Verfügung haben, konnte man damals nur träumen. Jetzt träumt man als Vereinschef eher von genug Personal, vielen Besuchern und einem reibungslosen Ablauf, vor allem aber von reichlich Schnee.“ Dieser hat sich allerdings in der letzten Januarwoche recht rar gemacht, so dass der Lift wohl am Wochenende aller Wahrscheinlichkeit nach nicht in Gang gesetzt wird. Dennoch besteht Hoffnung, dass der Winter in den Ferien noch einmal zurückkehren wird und die Ski- und Snowboardfans im Skigebiet am Schießberg noch einmal auf ihre Kosten kommen werden.

„Größere Neuanschaffungen, wie der Kauf von Beschneiungsanlagen, sind für uns undenkbar. Somit sind wir auf Väterchen Frosts Wohlwollen und Naturschnee angewiesen“, so Dr. Steinberger.
Verdient hätte der Verein ein Comeback des Winters in jedem Fall. Schließlich engagieren sich die Mitglieder ehrenamtlich, präparieren die Piste und betreiben die Skihütte quasi in ihrer Freizeit. Auch ein wintersportliches Event sollte noch durchgeführt werden, kann allerdings nur stattfinden, wenn Schnee fällt. Und so heißt es „Daumen drücken“, dass die weiße Pracht im Skigebiet am Schießberg in Crottendorf in den Winterferien noch einmal zurückkehrt, dass Frau Holle ihre Betten noch einmal kräftig schüttelt.

Wann die Piste am Schießberg in Crottendorf befahrbar und der Lift wieder geöffnet ist, darüber informiert der Wintersportverein auf der Homepage unter www.wintersportverein-crottendorf.de oder auf facebook unter /www.facebook.com/SkiliftCrottendorf/.

 

Die fleißigen Heinzelmännchen im Skigebiet am Schießberg in Crottendorf

Der Schlepplift am Schießberg in Crottendorf. Foto: Mike Päßler
Der Schlepplift am Schießberg in Crottendorf.
Foto: Mike Päßler

Was wäre ein Wintersportgebiet im Erzgebirge ohne diejenigen, die sich für dessen Erhalt und Entwicklung einsetzen?
In der Gemeinde Crottendorf befindet man sich diesbezüglich mit dem Wintersportverein in einer ziemlich komfortablen Lage, da dieser seit vielen Jahren mit hohem Einsatz und in unzähligen unentgeltlichen Stunden das Skigebiet am Schießberg zu dem ausgebaut hat, was es heute ist – ein attraktives Ausflugsziel für Skifahrer und Snowboarder. Neben der Verbesserung von Trainings- und Übungsbedingungen für Kinder und Jugendliche hat sich der Verein mit seinen 43 Mitgliedern auf die Fahnen geschrieben, Wintersportmöglichkeiten zu fördern und zu erhalten. Die Mitglieder bewirtschaften die Mittelstation,  kümmern sich um die Pflege der Skiwanderwege und betreiben den Skilift. Dieser moderne Doppelmayr Schlepplift wurde vor zehn Jahren durch den Wintersportverein Crottendorf und der Gemeindeverwaltung errichtet. Die dadurch entstandenen Kosten zahlte der Verein über Jahre an die Gemeinde ab.
Des Weiteren ist man bemüht, das Vereinshaus direkt an der Piste  ständig zu verschönern. „Die Investitionen, die hierfür notwendig sind, lohnen sich allemal, da unser Vereinshaus ja das ganze Jahr über in Gebrauch ist und auch gern für Feierlichkeiten gemietet wird“, erklärt  Dr. Andreas Steinberger. Der Vereinsvorsitzende weiter: „Unser nächstes großes Ziel sind die Installation einer sanitären Einrichtung und einer Sonnenterrasse an der Südseite des Hauses. Wir sind froh und dankbar, dass uns doch sehr viele Sponsoren bei unseren Baumaßnahmen finanziell unterstützen. Ohne sie wäre es sicher ein ganzes Stück schwerer.“