Start Zwickau Landkreis muss doppelt so viele Asylbewerber aufnehmen wie bisher
Artikel von: Redaktion
29.01.2016

Landkreis muss doppelt so viele Asylbewerber aufnehmen wie bisher

So sieht die prognostizierte Sozialraumkapazität für 2016 im Landkreis Zwickau aus. Grafik: Landratsamt Zwickau
So sieht die prognostizierte Sozialraumkapazität für 2016 im Landkreis Zwickau aus. Grafik: Landratsamt Zwickau

Landkreis. Über 900 Flüchtlingsplätze im gesamten Landkreis Zwickau wurden in der Kreistagssitzung am Mittwoch beschlossen. 3.300 müssen allerdings in diesem Jahr insgesamt geschaffen werden. „Wir leben von der Hand in den Mund“, beschreibt Cornelia Bretschneider, Amtsleiterin für Jugend, Soziales und Bildung des Landkreises, die derzeitige Situation.

Bis zum Jahresende 2015 waren 3.200 Asylbewerber und Ausländer mit Duldung im Landkreis Zwickau untergebracht. 6.800 werden für Ende 2016 prognostiziert.

Die meisten Menschen (Stand 31.12.2015) kamen 2015 aus Syrien (983), Afghanistan (418) und dem Irak (219). Bei 24 Menschen war die Herkunft unbekannt. 51 Prozent waren Männer, 18 Prozent Frauen und 31 Prozent Kinder. Von den Männern kamen 41 Prozent allein reisend hier an. Bei den Frauen waren es sieben Prozent. Insgesamt 52 Prozent der untergebrachten Asylbewerber waren bzw. sind Familien.

Von den prognostizierten rund 3.750 Asylbewerbern hat der Landkreis knapp 3.000 aufgenommen. 37 vorhandene Plätze blieben komplett frei, 150 kamen in die Notunterkunft in den ehemaligen Bahr-Baumarkt. 450 wurden allerdings nicht zugewiesen, hauptsächlich über die Weihnachtszeit blieben Zuzüge aus. „Da hatte ich so manche schlaflose Nacht, denn diese Menschen hätten wir einfach nicht untergebracht“, sagt Cornelia Bretschneider.

Von dieser Rechnung ausgenommen sind Platzkapazitäten in der Ernstaufnahmeeinrichtung (EAE) sowie für allein reisende, minderjährige Flüchtlingskinder (UMAs). Bisher gibt es eine EAE in Eckersbach mit 250 Plätzen. Diese sollen in diesem sogenannten Sozialraum I auf insgesamt 700 aufgestockt werden. Im Sozialraum III (Meerane, Glauchau, …) sind weitere 336 Plätze geplant. Etwa 20 Prozent der Menschen in den EAEs, die in den Landkreis Zwickau hätten eingegliedert werden müssen, erreichten die Asylunterkünfte nicht. Sie waren einfach nicht mehr da.

In 2015 waren 150 UMAs im Landkreis Zwickau untergerbacht. Doppelt so viele werden es voraussichtlich Ende 2016 sein.