Start Chemnitz Kampf um Erhalt des Chemnitztalviadukts geht weiter
Artikel von: Redaktion
18.02.2016

Kampf um Erhalt des Chemnitztalviadukts geht weiter

Nach der nächsten Enttäuschung der deutschen Bahn kämpfen die Chemnitzer Abgeordneten trotzdem weiter für die erhaltung des Chemnitztalviadukts. Foto: bit
Nach der nächsten Enttäuschung der deutschen Bahn kämpfen die Chemnitzer Abgeordneten trotzdem weiter für die erhaltung des Chemnitztalviadukts. Foto: bit

Chemnitz. Die Enttäuschungen in der Diskussion über das Chemnitztalviaduktes halten an. Schon vergangenes Jahr gab die DB Netz AG bekannt, dass das Chemnitztalviadukt erneuert und nicht erhalten werden soll.

Bei einer Untersuchung von einer paritätisch besetzten Expertenrunde wurden die Kosten der beiden Varianten des Neubaus oder der Erhaltung des Bestandbauwerkes überprüft. Die Kostengegenüberstellung ergab, dass bei einem Neubau mit 12,3 Mio zurechnen ist.

Hingegen würde eine Erhaltung des Denkmals des Ingeniuerkunstwerkes 20,2 Mio. Euro kosten. So wurde nach Auswertungen der Gutachten am 19. November 2015 beim Eisenbahnbundesamt in Dresden das Planrechtsverfahren für die Neubauvariante des Viadukts eingeleitet. Im Dezember 2015  wurden die Unterlagen zur Planfeststellung des Chemnitzer Bahnbogens beim Eisenbahnbundesamt eingereicht.

Doch die Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und die Chemnitzer Bundestagsabgeordneten setzen sich mit einem Schreiben an den Vorstand der Deutschen Bahn AG Dr. Rüdiger Grube zur Wehr. In der Vergangenheit gab es bereits drei Bürgerinformationsveranstaltungen der Stadt Chemnitz, bei diesen deutlich wurden, dass der Erhalt des Chemnitztalviadukts einen hohen Stellenwert bei den Chemnitzer Einwohnern besitzt. Selbst eine Bürgerinitiative wurde gegründet, bei dieser 7000 Unterschriften für die Erhaltung des Denkmal eine große Wertigkeit zeigte.

Doch nun fuhren die Chemnitzer Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich (CDU), Michael Leukert (Die Linke),  Detlef Müller (SPD) sowie der Dresdner Bundestagabgeordneter Stephan Kühn (Bündnis90/Die Grünen) und die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig eine weitere Enttäuschung ein.

Bei einem Antwortschreiben der Deutschen Bahn AG wurde übermittelt: „Das Planfestsstellungsverfahren sei beim Eisenbahn-Bundesamt ordnungsgemäß eingeleitet wurden.“

Außerdem lässt die Deutsche Bahn über den Konzernbevollmächtigten Eckhart Fricke mitteilen, dass am bisherigen Vorhaben des Neubaus des Chemnitztalviaduktes fesgehalten werde. Der Vorstand der Deutschen Bahn AG Dr. Rüdiger Grube nahm nicht mal selbst Stellungnahme.

„Es ist unbefriedigend und enttäuschend, dass sich Herr Dr. Grube unserer Fragen nicht persönlich annimmt oder der geäußerten Bitte um einen Gesprächstermin entspricht“, erzählt Barbara Ludwig und ergänzt: „Das ist schlicht unmöglich, denn erstens geht es beim Chemnitztalviadukt um ein bedeutendes Baudenkmal und zweitens haben viele Bürgerinnen und Bürger sowie Abgeordnete klar Position für den Erhalt des Bauwerks bezogen. Sie alle verdienen – nicht zuletzt im Interesse des bestmöglichen Ergebnisses – eine fundierte Auseinandersetzung mit den vorliegenden Fakten.“

Jedoch gegen die Bundestagsabgeordneten nicht auf und werden mit allen politischen und gesellschaftlichen Akteuren sich für einen Erhalt des Chemnitztalviadukts einsetzen und gemeinsam mit der Stadtspitze auf ein Treffen mit Bahnchef Dr. Grube hinwirken.

Von Nicole Neubert