Start Chemnitz 2025-Chef strotzt vor Optimismus
Artikel von: Nathalie Veigel
26.01.2024

2025-Chef strotzt vor Optimismus

Europas Kulturhauptstadt 2025: Verantwortliche geben Ausblick auf nächstes Jahr. Fotos: Philipp Köhler (1), Kristin Schmidt (1)/Montage

Kulturhauptstadt Europas: Können alle Projekte umgesetzt werden?

Ein Jahr vor der angestrebten Auszeichnung als „Kulturhauptstadt 2025“ informierte die Stadt Chemnitz am Donnerstag (18. Januar) über den aktuellen Fortschritt ihrer geplanten Projekte. Zum Neujahrsempfang des Chemnitzer Oberbürgermeisters Sven Schulze an selbigem Tag gaben die Verantwortlichen den Startschuss für den Countdown, denn am 18. Januar 2025 beginnt offiziell das Kulturhauptstadtjahr. Unter dem Motto „C the unseen“ wird die Stadt als Partner in verschiedenen Bereichen sichtbar gemacht. Bereits jetzt sind City Lights und eine neue Beflaggung am Rathaus implementiert und im Laufe des Jahres sollen weitere Flächen in der Stadt mit dem Motto versehen werden.

Chemnitz 2025 setzt auf Tourismus-Karte

Die touristische Vermarktung erfolgt in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern wie der CWE, dem Tourismusverband Erzgebirge, der Destination Chemnitz Zwickau, der Tourismus Gesellschaft Sachsen und der deutschen Zentrale für Tourismus. Dies ermöglicht eine starke Zusammenarbeit und Präsenz auf bedeutenden Tourismusmessen wie der „Grünen Woche” im Jahr 2024.

Auch internationale Bemühungen erstrecken sich über Märkte in verschiedenen Ländern wie Polen, Tschechien, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Asien, Italien, den USA und Großbritannien. Besonders in diesen Ländern verzeichnet Chemnitz eine positive Gästeentwicklung. Auch wenn Chemnitz nicht unmittelbar auf Messen vertreten ist, verfügt die Stadt über ein umfangreiches Netzwerk von Partnern in verschiedenen Ländern. Diese Partner erhalten regelmäßig Informationen über Reiseangebote und Veranstaltungen, um potenzielle Gäste dazu zu inspirieren, ihre Reise in den kommenden Jahren nach Chemnitz und in die Region zu planen. Auch eine eigene Landing Page für Chemnitz und die Region wird erstellt und in Deutsch und Englisch verfügbar sein.

Diese Highlights werden für 2025 geplant

Ein Highlight ist das mehrteilige Projekt „Rummelplatz”, das eine Opernuraufführung, eine internationale Schreibwerkstatt und eine Konferenz umfasst. Weitere Projekte, wie eine Ausstellung zur Historie und Zukunft der Stadt, sind für den 24. Oktober 2024 geplant.

Auch das Hutfestival wird mit internationalen Straßenkünstlern weiterentwickelt. Dort ist die Integration vieler Chemnitzer in das Festival vorgesehen. Zudem soll die Fläche vergrößert werden und es wird eine Bühne für lokale Nachwuchstalente aus Musik- und Tanzschulen geschaffen.

Die Kunstsammlungen Chemnitz werden ebenfalls maßgeblich geprägt sein durch ihre bisher umfangreichste Ausstellung zum Thema „Angst”, die dem Künstler „Edmund Junck” gewidmet werden soll.

Ein weiteres geplantes Projekt ist der „European Peace Ride”. In drei Abschnitten legen die Teilnehmer in fünf Tagen mit dem Fahrrad eine Strecke von 500 km zurück. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit Partnern in Polen und Tschechien ein europaweit relevantes Projekt zu entwickeln, das Begegnungen fördert, die Geschichte der Grenzregionen reflektiert und zukunftsweisende Impulse setzt.

Die Stadt Chemnitz plant zudem die Sanierung der Hartmannfabrik, die zu einer neuen Interventionsfläche und dem Besucherzentrum der Stadt werden soll.

Stefan Schmidtke bleibt zuversichtlich

Auf die Frage, ob alle Projekte bis 2025 abgeschlossen werden können, antwortete Programmdirektor Stefan Schmidtke optimistisch: „Derzeit gibt es keine konkreten Details, da einige Projekte bereits abgeschlossen sind, während andere noch in Arbeit sind. Das Ziel ist es, im Oktober 2025 möglichst viele Menschen durch ein großes „Tor” zu führen und alle Projekte gemeinsam vorzustellen.“ Stefan Schmidtke betont zudem die Bedeutung des gemeinsamen Zusammenhalts und strebt die Schaffung einer Gemeinschaftsatmosphäre an. Daher möchte er sich nicht darauf festlegen, welches Projekt bis 2025 erfolgreich abgeschlossen wird und welches eventuell nicht.

Teilnahme der Chemnitzer sei wie ein großer Schneeball

Der Programmdirektor hebt auch die Vielfalt der Teilnehmer im Bereich Kunst und Kultur hervor. Er informiert, dass bisher 150 Menschen an dem Freiwilligenprogramm teilgenommen haben: „Im Bereich Kunst und Kulturschaffen sind allein aus unseren aktuellen Planungen mehrere Tausend Menschen aktiv beteiligt. Dieses Wachstum lässt sich mit dem Bild eines Schneeballs vergleichen, der langsam, aber stetig an Größe gewinnt. Daher sind wir sehr optimistisch hinsichtlich der weiteren Entwicklungen.“

Stefan Schmidtke äußert auch, wie wichtig es ist zu verstehen, was eine Kulturhauptstadt ist und woher diese Idee kommt. „Im vergangenen Jahr fanden über 270 Veranstaltungen statt und es wurden bereits 150 Anträge im offenen Antragsverfahren eingereicht.“ Er unterstreicht auch, dass die Menschen aufmerksam das Programm verfolgen: „Die Teilnahme ist für alle offen, und es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich zu engagieren. Es ist normal, dass es eine gewisse Zeit dauert, bis man alles versteht. Täglich berichten die Medien über unsere Aktivitäten und auf unserer Webseite sind zahlreiche Neuigkeiten verfügbar.“

Die Bürger von Chemnitz können gespannt darauf sein, wie sich die kommenden Monate gestalten werden und ob die Aussicht auf den Titel „Kulturhauptstadt 2025″ möglicherweise eine Wiederbelebung der Stadt mit sich bringen wird.