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Artikel von: Sven Günther
22.04.2021

21.246 Euro – So viel hat jeder Sparkassenkunde…

Die Erzgebirgssparkassen macht Gewinne trotz Null-Zins-Politik, hat von 292.000 Kunden 6,2 Milliarden Euro auf den Konten.

Gewinn trotz Null-Zins-Politik

Region. Weil‘s um mehr als Geld geht – Erzgebirgssparkasse! Die Menschen im Landkreis sparen weiter lokal. 292.000 Kunden haben 6,2 Milliarden Euro auf Konten und in Wertanlangen beim Geldinstitut. Durchschnittlich 21.246 Euro
Der Vorstandsvorsitzende Roland Manz: „Das ist auch ein riesiger Vertrauensbeweis unserer Kunden. Der Marktanteil in Bezug auf die Nutzung von Girokonten liegt weiterhin stabil über 60Prozent.“

KrediteAuch im Kreditgeschäft setzte sich der Wachstumstrend fort. So stieg der Kreditbestand auf 2,71 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Wachstum von 264 Mio. EUR bzw. 10,8 Prozent. Damit konnte die Erzgebirgssparkasse wiederholt stärker wachsen als die sächsischen (+9,4 Prozent) und ostdeutschen Sparkassen (+7,3 Prozent). Insgesamt hat die Sparkasse 589 Mio. EUR neue Kredite zugesagt. Weiterhin wurde 40 Existenzgründungen mit einem Finanzierungsvolumen von 7,8 Mio. EUR (Vorjahr 4,4 Mio. EUR) begleitet. Der Reingewinn: 317.000 Euro.

Zinsen

Die Kehrseite: Die positive Entwicklung kostet Sparkassen und Kunden Geld, weil es keine Zinsen von der Europäischen Zentralbank für Einlagen gibt, die Inflation ((Februar 2021: 1,3 Prozent) greift. Eine Alternative für die Anleger: Aktien! Manz: „Immer mehr Kunden erkennen, dass das Wertpapiergeschäft eine sinnvolle Alternative zur Tiefzinssituation darstellt. Sie lassen sich von den üblichen Schwankungen an den Aktienmärkten nicht mehr so schnell entmutigen und setzen vor allem auf langfristige Wertpapiersparpläne – ein gutes Mittel zur Bildung von Geldvermögen für die Altersvorsorge.“
Mittlerweile betreut die Sparkasse 31.400 Fonds-Sparpläne mit einem Bestand von ca. 155 Mio. EUR. Natürlich spielen die Risiken dieser Anlageformen in den Beratungsgesprächen eine wichtige Rolle. „Wir prüfen gemeinsam mit unseren Kunden ganz genau deren Risikoneigung ab und empfehlen nur Lösungen, die für unsere Kunden wirklich passend sind“, versichert der Vorstandsvorsitzende.

Digital

Klar ist auch: Die Bankgeschäfte werden zunehmend digital getätigt. Ein Trend, der durch Corona beschleunigt wurde. Mittlerweile führt schon etwa jeder zweite Sparkassenkunde sein Girokonto online. Über 30.000 Kunden haben die Sparkasse als App auf ihrem Mobiltelefon immer bei sich. 13.000 Live-Videogespräche wurden mit Mitarbeitern des S-ServiceCenters geführt. Gegenüber 2019 sank die Zahl der Bargeldauszahlungen an den Geldautomaten und Kassen der Erzgebirgssparkasse um 960.000 Transaktionen (17,6 Prozent). Im Einzelhandel wird immer stärker auf das Bezahlen mit Karte gesetzt – mittlerweile 56 Prozent aller Umsätze laufen darüber. „Wir wollen digitaler werden – aber gleichzeitig die vertraute Sparkasse bleiben!“, fasst Manz zusammen.

Sozial

Seit 180 Jahren ist die Erzgebirgssparkasse tief verwurzelt in der Region. Daher gibt sie auch jedes Jahr einen Teil ihres Ertrages an die Gesellschaft und die Menschen im Erzgebirge zu-rück. „Mit einem Fördervolumen von knapp 1 Mio. EUR und 465 unterstützten Projekten aus Sport, Kultur, Bildung und Umweltschutz ist unser Engagement trotz schwierigerer Rahmenbedingungen ungebrochen“, zeigt sich Roland Manz erfreut.
Im Gegenteil – mit einem selbst entwickelten Soforthilfeprogramm, welches die Sparkasse sehr schnell und weit vor allen anderen staatlichen Institutionen aufgelegt hat, konnte sie 109 Vereinen, die durch Corona in Not geraten sind, mit insgesamt über 100.000 Euro unbürokratisch helfen. Das Programm läuft in zweiter Auflage noch bis 30. April und auch jetzt profitierten bereits wieder 75 Vereine von dieser Unterstützung.

Crowdfundig

Extrem dynamisch hat sich darüber hinaus das Crowdfunding (www.99funken.de) entwickelt. Mehr als 1.000 Unterstützer haben mittlerweile 18 Projekte mit einem Volumen von über 176.000 Euro erfolgreich finanziert. Das bislang erfolgreichste Projekt wurde am 19.04. beendet – für das Tierheim Annaberg-Buchholz kamen insgesamt 25.350 Euro zusammen.

Bilanz

Roland Manz zeigt sich für die Zukunft – trotz der widrigen Rahmenbedingungen – optimistisch. „Die Erzgebirger können sich auf ihre Sparkasse auch in Zukunft verlassen. Wir sind stabil aufgestellt und können mit den Herausforderungen umgehen, auch wenn diese manchmal harte Entscheidungen erfordern.“ Die Auswirkungen der Pandemie werden seiner Meinung nach Spuren in der Wirtschaft hinterlassen. Derzeit sind aber aufgrund der zur Verfügung gestellten staatlichen Liquiditätshilfen noch keine spürbaren Ausfälle zu verzeichnen. „Unsere erzgebirgischen Unternehmerinnen und Unternehmen haben in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie mit Mut, Kreativität und Improvisationsgeschick Heraus-forderungen meistern. Das macht mich durchaus optimistisch, das wir gemeinsam mit unse-ren Firmen- und Gewerbekunden diese Krise gut meistern werden.“

 

Die wichtigsten Geschäftszahlen 2020 im Überblick

Bilanzsumme: 5.031 Mio. EUR
Kredite an Kunden: 2.715 Mio. EUR
dar. Unternehmen/Selbständige:
1.367 Mio. EUR
dar. Privatkunden: 1.013 Mio. EUR
Geldvermögen von Kunden:
6.204 Mio. EUR
dar. Sicht-/Spareinlagen:
4.470 Mio. EUR
dar. Wertpapiere: 1.046 Mio. EUR
dar. Guthaben Bausparen/Vers.:
666 Mio. EUR
Eigenmittel: 335 Mio. EUR
Weitere Geschäftsdaten der Erzgebirgssparkasse (Stand 01.01.2021)
Anzahl S-BeratungsCenter / S-Beratungsfilialen: 26
Anzahl S-ServiceFilialen: 15
Anzahl SB-Servicestellen: 32
Anzahl Bargeldauszahlstellen: 21
Anzahl Geldautomaten: 105
Anzahl Kunden: 292.000
dar. Privatkunden: 256.000
Anzahl Mitarbeiter: 730, dar.
Auszubildende/BA-Studenten: 19