Start Zwickau Von der Sammellust des Hermann Hugo Neithold
Artikel von: Redaktion
22.11.2019

Von der Sammellust des Hermann Hugo Neithold

Die Kunstsammlungen Zwickau zeigen von 23. November bis 9. Februar Kunstsammlungen von Hermann Hugo Neithold. Petra Lewey, Leiterin der Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum, stellte die Ausstellung vor Pressevertretern vor Eröffnung vor. Foto: Alice Jagals

Zwickau. Ein Drittel Wertpapiere, ein Drittel Immobilien und ein Drittel Kunst: In diesem Verhältnis investierte Hermann Hugo Neithold  (1862 – 1939) sein Vermögen. Letzteres sollte jetzt vor allem für Kunstinteressierte interessant sein. Seine Sammlung mit 50 Werken von Künstlern des frühen 20. Jahrhunderts ist bis zum 9. Februar unter dem Namen Sammellust und Kunstgenuss“ in  den Kunstsammlungen Zwickau zu sehen.

Um die Jahrhundertwende gehörte es zum bürgerlichen Selbstverständnis, eine Kunstsammlung zusammenzutragen. Ein solch bürgerlicher Sammler war der in Leipzig geborene, später in Dresden lebende Kaufmann Hermann Hugo Neithold (1862-1939). Er war als Prokurist und leitender Einkäufer für südamerikanische Wolle bei der Kammgarnspinnerei Heinrich Dietel in Wilkau bei Zwickau tätig. Hierbei erwarb er sich große Verdienste, ein hohes soziales Ansehen und ein beachtliches Vermögen, das er eben zu großen Teilen in Kunstbesitz anlegte. „Ein Bild möchte er am liebsten“, sagt Petra Lewey, Leiterin der Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum.  „Das ist der ‚Pfeife rauchende Mann‘ von Gustav Maler. Hinter diesem Bild hatte er seinen Tresor versteckt.“

Zu seiner Sammlung gehören Landschaften, Portraits, Stillleben und Genrebilder beispielsweise von Lovis Corinth, Franz Defregger, Max Liebermann und Carl Spitzweg. Von Beginn an konzentrierte sich Neithold auf die deutsche Kunstproduktion ab 1850, vor allem auf Malereien der Münchner Schule.

Auch Werke der Brüder Meno und Bernhard Mühlig sind zu sehen. Foto: Alice Jagals

Die Ausstellung wird am Freitag, den 22. November, um 18:00 Uhr im Beisein der Nachfahren des Sammlers eröffnet. Ebenfalls gezeigt werden Sammlungen aus dem Museumsbestand. Das sind nochmals 50 Werke der Spätromantiker Meno (1823 – 1873) und Bernhard Mühlig (1829 – 1910), die idyllische Alltagsszenen und Landschaften ihrer erzgebirgischen Heimat zeigen. Weiterhin sind Werke der an der Dresdner Kunstakademie wirkenden Professoren Carl Bantzer,  Eugen Bracht oder auch Oskar Zwintscher zu sehen.  aj