Start Chemnitz 25 neue Erinnerungen als Stolpertein
Artikel von: Redaktion
01.10.2015

25 neue Erinnerungen als Stolpertein

Vor dem Haus Elsasser Straße 8 wurden drei Stolpersteine für Siegfried Peretz, seine nichtjüdische Ehefrau Lina sowie ihren gemeinsamen Sohn Albert gelegt. In dem Gebäude befand sich die Strumpffabrik der Unternehmerfamilie. Foto:bit
Vor dem Haus Elsasser Straße 8 wurden drei Stolpersteine für Siegfried Peretz, seine nichtjüdische Ehefrau Lina sowie ihren gemeinsamen Sohn Albert gelegt. In dem Gebäude befand sich die Strumpffabrik der Unternehmerfamilie. Foto:bit

Chemnitz. Die 25 scheint in dieser Woche eine magische Zahl zu sein. Die Stadt verlegte am Mittwoch wieder eben soviele neue Stolpersteine im Stadtgebiet.

Das seit 2007 laufende Projekt erinnert an ehemalige Chemnitzer, die während des Nationalsozialistischen Reiches verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Tod getrieben wurden.

Die 10 mal 10 cm kleine Messingtafeln auf den Steinen erinnern an die Menschen, die an diesen Orten ihre letzte Wohn- und Wirkungsstätte haben.

Hier werden Schicksale von Familien und Einzelpersonen unterschiedlicher Couleur aufrecht erhalten. Die Gründe für die nationalsozialistische Verfolgung sind vielfältiger Natur.

Auskunft über Namen und die wichtigsten Lebensdaten dieser Menschen markieren ihre letzten Wohn- oder Wirkungsstätten. Aktuell gibt es 106 Stolpersteine im Stadtgebiet verteilt. Seit Mittwoch gibt es nun 25 weitere.

Die Idee stammt von dem Kölner Künstler Gunter Demnig, der das Projekt mittlerweile europaweit trägt. Rund 43.000 Gedenksteine gibt es in bislang etwa 1000 Orten in Ländern, wie Deutschland, Niederlande, Österreich, Ukraine, Belgien, Polen, Tschechien und Ungarn.

Zum Auftakt der diesjährigen Veranstaltung war der Künstler ebenfalls dabei. Zusammen mit der Oberbürgermeisterin ließ er die ersten beiden Gedenksteine vor dem Georg-Landgraf-Forum in den Bürgersteig.

Unter den diesjährig eingelassenen Gedenksteinen sind auch wieder viele Erinnerungen an ehemalige jüdische Mitbürger. Auch der Chemnitzer Rabbiner Dr. Edward van Voolen ist dankbar, dass sich die Stadt an dem Projekt beteiligt. Es habe eine große Bedeutung für die jüdische Bevölkerung in Chemnitz und ganz Deutschland.

Die Kosten für die Gedenksteine belaufen sich auf 120 Euro pro Stück und werden über Patenschaften von Angehörigen, Anwohnern und Bürgern übernommen. Die Stadt Chemnitz übernimmt lediglich die Tiefbauarbeiten.