Start Erzgebirge Neue Geschäftsführerin bei der Kurgesellschaft
Artikel von: Redaktion
01.03.2017

Neue Geschäftsführerin bei der Kurgesellschaft

Dr. Kathrin Bösecke-Spapens (2. v. r.) wurde am 24. Februar bei der Gesellschafterversammlung der Kurgesellschaft Schlema mbH in Anwesenheit der beiden Interimsgeschäftsführer Claudia Küttner (l.) und Hartmut Ullmann sowie Bürgermeister Jens Müller (r.) vorgestellt und als Geschäftsführerin berufen. Foto: Dr. Oliver Titzmann

Seit dem 1. März steht Dr. Kathrin Bösecke-Spapens als neu berufene Geschäftsführerin der Kurgesellschaft Schlema mbH an der Spitze eines zirka 145 Mitarbeiter zählenden Teams. Die 37-Jährige wurde in der Gemeinderatssitzung von 4. Oktober 2016 einstimmig als Geschäftsführerin bestätigt. Dr. Hans-Joachim Schwochow führte mit ihr zu Beginn ihrer neuen Tätigkeit das folgende Gespräch.

Können Sie sich den WochenSpiegel-Lesern kurz vorstellen?

Gerne. In Schlema aufgewachsen, legte ich mein Abitur am Clemens-Winkler-Gymnasium in Aue ab. Dem fünfjährigen Studium in Bayreuth, Paris, Oxford und Berlin folgte eine Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für strategisches Management an der renommierten Jacobs University Bremen. Meine Promotionsschrift beschäftigte sich mit Fragen von Unternehmensbeteiligungen und -käufen. In München nahm ich eine verantwortungsvolle Position bei der Deloitte Deutschland-Gruppe ein. In den neun Jahren meiner Tätigkeit war ich zuletzt verantwortlich für Unternehmensstrategien, deren Entwicklung und Umsetzung. Zu meiner Familie gehört mein Ehemann Johannes, der von Beruf Ingenieur ist, und unser dreijähriger Sohn Lukas.

Was hat Sie dazu bewogen, von der weltoffenen Isar-Metropole ins erzgebirgische Bad Schlema zurückzukehren?

Zum einen zieht es mich in meine wunderschöne Heimat und in die Nähe meiner Eltern zurück. Zum anderen bewarb ich mich für die frei gewordene Geschäftsführerstelle, weil sie für mich eine wunderbare Herausforderung darstellt. Besonders schätze ich, dass mir die Arbeit in der Kurgesellschaft Schlema mbH vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten bietet.

Ist Ihnen der Abschied aus München sehr schwer gefallen?

Ehrlich gesagt, verlasse ich die bayerische Landeshauptstadt keineswegs schweren Herzens. Der Abschied vom Deloitte-Team hingegen, fällt mir ungleich schwerer. Die Unterstützung von Kunden bei der komplexen Lösung ihrer unternehmerischen Ziele hat mich gefordert und gefördert.

Wie würden Sie die Herausforderungen Ihrer neuen Tätigkeit beschreiben?

Ich möchte zunächst allen danken, die seit der Gründung der neuen Kur- und Heilbad Schlema GmbH am 6. November 1992 großen Anteil an der positiven Entwicklung Schlema zum „Heilbad” und zum „Bad Schlema” haben. Bei allem Stolz dürfen wir gegenwärtig nicht die Augen vor leicht rückläufigen Besucherzahlen verschließen. Künftig gilt es, in die Sanierung und Modernisierung des Gesundheitsbades „Actinon” und weiterer Bereiche der Kurgesellschaft zu investieren. Die Herausforderung besteht darin, das gesamte Mitarbeiter-Team in die Lösung der vor uns stehenden Aufgaben einzubeziehen. Gemeinsam müssen und werden wir die Erfolgsgeschichte Bad Schlemas engagiert fortschreiben.

Welche Visionen haben Sie oder anders gefragt: Wohin soll der Weg Bad Schlemas führen?

Bisher hat das Bad einen ausgeprägten Gesundheitsfokus. Aus meiner Sicht gilt es noch stärker, die Zielgruppe der Erholungssuchenden anzusprechen. Wegbrechende Besuchersegmente müssen durch neue Zielgruppen ergänzt werden. Zudem gilt es, die Erlöse je Besucher zu steigern. Weiterhin ist das gesamte Online-Marketing auszubauen. Ohne an regionaler Präsenz oder an Tagesgästen einzubüßen, müssen wir an der überregionalen Ausstrahlung arbeiten. Das schließt die deutschlandweite Vermarktung unserer Offerten ein. Wichtig erscheint mir weiterhin, die touristische Infrastruktur unserer Region so zu bündeln, dass wir unseren Gästen attraktive Kombi-Angebote unterbreiten können. Viele dieser Aufgaben lassen sich nur langfristig realisieren. Das gilt auch für die zur Kurgesellschaft gehörenden Einrichtungen; beispielsweise das Kulturhaus „Aktivist” mit der Gaststätte „Zum Füllort” oder das Kurhotel „Bad Schlema” mit dem Restaurant „2000Acht”.

Können Sie trotz dieser Aufgabenfülle auch an Freizeit denken?

Durchaus; wenn auch nicht momentan. Der Umzugswagen wird Ende März in Richtung Bad Schlema rollen. Bis dahin haben wir eine Ferienwohnung gemietet. Apropos neue Wohnung: Meine beiden Männer sind mit ihr sehr zufrieden. Kehrt dann wieder etwas mehr Normalität in unser Leben ein, möchte ich gerne die alten und neuen Wanderwege rund um Schlema erwandern oder per Rad erkunden. Ich freue mich in mehrfacher Hinsicht auf die „Bilder meiner Kindheit”.