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Artikel von: Redaktion
20.04.2017

Niederwürschnitz gen Süden

Der stellvertretende Niederwürschnitzer Bürgermeister Dr. Uwe Landmann stellt sich am Juni zur Wahl.
Foto: Stefan Unger

Herr Dr. Landmann, bitte ein paar Sätze zu ihrer Person.
Ich bin 55 Jahre alt, wohne in Niederwürschnitz und arbeite bei der DELTA proveris AG in Limbach-Oberfrohna als Vorstand.
Seit wann begleiten Sie das Amt des Bürgermeisters?
Seit August vergangenen Jahres, als unser Bürgermeister Rolf Höfer erkrankte, führe ich die Amtsgeschäfte, bei meiner Abwesenheit übernimmt Lutz Ehnert. Im Gemeinderat bin ich derzeit in der zweiten Wahlperiode.
Werden Sie sich zur Wahl des Bürgermeisters stellen?
Ja. Ich werde als parteiloser Einzelkandidat antreten. Das Amt wird aber weiterhin bis zur geplanten Eingemeindung nach Stollberg als Ehrenamt geführt. Was ich mir wünsche, ist eine hohe Wahlbeteiligung.
Rolf Höfer hat immer betont, dass Niederwürschnitz so lange wie möglich eigenständig sein soll. Das ist aber nicht Ihr und das des Gemeinderates Ziel?
So ist es. Wir werden aus der Verwaltungsgemeinschaft mit Lugau austreten und uns Stollberg anschließen. Das hat der Gemeinderat noch unter Rolf Höfer einstimmig beschlossen. Für diesen Schritt gibt es eine ganze Menge Gründe. Die historische Entwicklung ist, dass unser Ort mit Stollberg in der Vergangenheit zusammengewachsen ist. Das hängt mit der gesamten raumordnerischen und wirtschaftlichen Struktur zusammen. Die Autobahn, welche früher immer als Trennendes gesehen wurde, sehen wir jetzt als verbindendes Element. Der ganz entscheidende Punkt dabei ist die zweite Abfahrt im Gewerbegebiet Stollberg. Wir haben uns gewerbemäßig in den letzten Jahren immer mehr nach Stollberg orientiert. Lugau hat sich mehr in Richtung Norden entwickelt. Die räumlichen Beziehungen sind bei uns deutlich mehr in Richtung Süden, also nach Stollberg gegangen. Wir arbeiten auch sehr eng mit den Schulen zusammen. Stollberg ist Träger unserer Grundschule. Im Bereich der freien Mittelschulen werden wir gemeinsam mit Stollberg den Bedarf abdecken. Und auch bei den Kitas werden wir Lösungswege finden.
Wann wird die „Hochzeit“ vollzogen?
Die entsprechenden Anträge sind bereits gestellt. Die abschließende Entscheidung steht noch aus. Aber wir hoffen, dass es nicht mehr so lange dauert. Der Weg nach Süden ist der vernünftige und folgerichtige Weg für uns. Stollberg hat sich in den letzten Jahren hervorragend zu einem starken Mittelzentrum entwickelt und besitzt eine starke Wirtschaft. Davon werden auch wir profitieren. Von beiden Partnern ist dies gewollt. Gemeinsam werden wir stark sein, was auch gut für die Region insgesamt ist. Das muss man doch ganz klar sehen.
Sind größere Baumaßnahmen in Niederwürschnitz geplant?
Ja, wir haben zwei größere Maßnahmen im Plan. Auf dem Gelände des ehemaligen Sächsischen Hofes wird als private Investition eine Seniorenwohnanlage mit Tagespflege entstehen. Wir als Gemeinde gehen die Vergrößerung der Kindergartens an. Hier müssen wir dringend kapazitätsmäßig etwas tun. Die Finanzierung ist durch, Fördermittel sind da und wir warten nur noch auf die Baugenehmigung. Im Sommer soll der Anbau begonnen werden. Insgesamt gibt es noch einiges im gesamten Ort zu tun. Wie etwa im sogenannten Doktorpark. Dort soll im ersten Bauabschnitt ein herrliches Spielgerät aufgebaut werden. Mehr möchte ich diesbezüglich noch nicht verraten.