Artikel von: Sven Günther
30.11.2021
330 Polizisten – 1000 Spaziergänger
Kaum Ausschreitungen bei Spaziergängen
Region. Ob es sein Aufruf war, der u.a. auf www.wochenendspiegel gelesen werden konnte? Freibergs Oberbürgermeister Sven Krüger hatte um Respekt und Offenheit geworben, als er von einem geplanten Montagsspaziergang hörte
Insgesamt waren in Freiberg, Chemnitz und Zwönitz 330 Beamten im Einsatz. Weitere Einsätze im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Chemnitz wegen angezeigter Corona kritischer Versammlungen in Döbeln und Marienberg sowie versammlungsartigen Zusammenkünften mit Corona-Bezug, wie zum Beispiel in Burgstädt oder auch Schneeberg, wurden durch Einsatzkräfte der örtlich zuständigen Polizeireviere bewältigt. Nach aktueller Kenntnis kam es zu keinen Zwischenfällen.
Freiberg
Tatsächlich beobachteten Polizisten auch in Freiberg die Aktion gegen die Corona-Maßnahmen. Sie kontrollierten auf der B 101 und der B 173 unmittelbar vor den Freiberger Ortseingängen mehrere auswärtige Fahrzeuge sowie deren Insassen. Parallel dazu zeigten Polizisten in der Innenstadt fortwährend Präsenz, sodass ein Aufzug durch den Stadtkern frühzeitig verhindert wurde. Zudem sprachen sie im Bereich des Albertparks sich sammelnde Gruppen an, um sie auf die geltenden Beschränkungen hinzuweisen.
Rund 700 Personen trafen sich trotzdem, liefen vom Bebelplatz über die Pestalozzistraße, Maxim-Gorki-Straße, Olbernhauer Straße, die Beuststraße in Richtung Bahnhof, entlang der Humboldtstraße und schließlich zurück zum Ausgangspunkt.
Dabei macht die Polizei 24 Personen aus, die nach Meinung der Beamten die Aktion anführten. Gegen sie wurden Anzeigen wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz sowie wegen Verstößen gegen die Corona-Notfall-Verordnung erstattet. Zudem wurde jeweils eine Strafanzeige wegen Beleidigung eines Polizeibeamten und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte aufgenommen – sowie weitere sechs Ordnungswidrigkeitenanzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Notfall-Verordnung. Der Einsatz war gegen 20:45 Uhr beendet.
Chemnitz
In Chemnitz galt es einerseits drei angezeigte Versammlungen aus dem linken Spektrum mit jeweils nicht mehr als zehn Teilnehmern abzusichern, andererseits formierte sich auch hier ein Aufzug. Trotz mehrfacher Ansprache durch die Einsatzkräfte, die insbesondere auf die sich aus der Sächsischen Corona-Notfall-Verordnung ergebenden Versammlungs-Beschränkungen hingewiesen hatten, setzten sich gegen 18:05 Uhr im Schillerpark rund 300 Personen in Bewegung, um auf Gehwegen Richtung Innenstadt zu laufen.
Gegen 18:25 Uhr versuchten 27 links orientierte Personen in der Webergasse den Aufzug zu stoppen. Dabei hielten einige von ihnen dem Gegenüber Schirme entgegen und suchten die Konfrontation. Die Einsatzkräfte schritten umgehend ein und trennten beide Lager strikt. Als die Teilnehmer des Aufzugs ihre Route änderten, versuchte die aus 27 Personen bestehende Gruppe die Polizeikette zu durchbrechen. Die Beamten setzten sie nach einem kurzen Gerangel fest, erhoben von den Personen die Identitäten und erstatteten bußgeldbewährte Anzeigen wegen Verstößen gegen die Corona-Notfall-Verordnung. Während die polizeilichen Maßnahmen gegen die festgesetzte Gruppe bis gegen 19:45 Uhr andauerten, hatte sich der Aufzug ohne weitere Zwischenfälle bereits gegen 19:00 Uhr aufgelöst.
Zwönitz
In Zwönitz sicherten die eingesetzten Beamten erneut den Bereich des Marktes sowie dessen Zugänge. Ungeachtet dessen versuchten immer wieder Kleingruppen, aber auch eine Gruppe von bis zu ca. 50 Personen auf den Markt zu gelangen. Durch offensives Ansprechen der Personen und fortwährende Präsenz gelang es den Einsatzkräften, dass sich die Personen nicht auf dem Markt sammeln konnten. Zu einem Aufzug kam es somit nicht. Gegen 20:30 Uhr konnte auch dieser Einsatz beendet werden. Vier Personen erhielten Anzeigen, da sie gegen die Corona-Notfall-Verordnung verstoßen hatten.