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Artikel von: Redaktion
28.09.2017

Handwerk im Erzgebirge hat goldenen Boden

Sie haben gut lachen: Die freigesprochenen Gesellen haben im Erzgebirgskreis allerbeste Entwicklungschancen. Viele von ihnen werden als nächsten Schritt die Meisterausbildung in Angriff nehmen. Foto: H.-J. Schwochow

Hat das Handwerk in heutiger Zeit noch einen goldenen Boden? Die Gesellenfreisprechung  im Kulturzentrum „Goldne Sonne” gab darauf eine eindeutige Antwort: Ja! Eingeladen hatten die Kreishandwerkerschaft Erzgebirge und die Handwerkskammer Chemnitz. Freigesprochen wurden 37 Gesellen der Bäcker-, Fleischer-, Fachverkäufer-, Maler/Lackierer-, Maurer- und Tischlerinnung.

Hat Handwerk noch immer einen goldenen Boden

Mathias Lißke, Geschäftsführer Wirtschaftsförderung Erzgebirge, zeichnete ein differenziertes Bild zur gegenwärtigen Situation des Handwerks. Einerseits kämen auf 1.000 Einwohner 19,8 Handwerksbetriebe und damit ein durchaus akzeptabler Abdeckungsgrad, andererseits habe schon längst ein Ringen um jede Fachkraft begonnen. „In den nächsten Jahren geht im Erzgebirgskreis die Zahl der Erwerbstätigen weiter zurück. Der Fachkräftebedarf ist deshalb enorm hoch”, so Lißke. Vieles spräche dafür, dass der Erzgebirgskreis für Handwerk und Gewerbe ein überaus attraktiver Standort ist. Eine hohe Eigentümerquote bei Wohnungen, günstige Bauland-Konditionen, geringe Kinderbetreuungskosten, umfassende Kultur- und Sportangebote sowie der sich positiv entwickelnder Tourismus als weiterer Wirtschaftsfaktor zeigen: Das Erzgebirge lebt!

Das Handwerk braucht gut ausgebildeten Nachwuchs

Heiko Schmidt, Bäckermeister aus Gornsdorf sowie Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Chemnitz und der Kreishandwerkerschaft Erzgebirge, verwies auf die freien Ausbildungsstellen im Handwerk und appellierte an die Gesellen, sich mit dem erreichten Abschluss nicht zufrieden zu geben. Vor dem Hintergrund bevorstehender Firmenübergaben brauche es gut ausgebildeter Meiser. „Der Freistaat unterstützt diese Ausbildung mit einem 1.000 Euro-Meisterbonus”, argumentierte er.

Die Gesellenfreisprechung – musikalisch umrahmt durch die Kreismusikschule des Erzgebirgskreises – war einerseits würdiger Abschluss der Lehrlingszeit und andererseits Ermutigung, seine berufliche Entwicklungschancen im Erzgebirgskreis zu nutzen. Keineswegs nur am Rande sei gewürdigt, dass Maler und Lackierer Manuel Gärtner (Thermalbad Wiesenbad/Ortsteil Neundorf) , Tischler Daniel Baer (Gelenau) und Bäcker Marius Zierold (Mildenau) als beste Lehrlinge sowie Maler – und Lackierermeister Thomas Mey (Wiesenbad) als bester Ausbildungsbetrieb geehrt wurden. hjs