Start Erzgebirge Jetzt geht es weiter, im Luchsbachtal
Artikel von: Redaktion
22.02.2018

Jetzt geht es weiter, im Luchsbachtal

Saxony Minerals & Exploration AG (SME AG) führt Vortrieb der Bohrung bis zur Wolfram- und Fluorid-Lagerstätte im Pöhlaer Luchsbachtal in rund 175 Meter Tiefe weiter. Foto: SME AG

52 Meter tief ist der Erkundungsschacht der Saxony Minerals & Exploration AG (SME AG) im Luchsbachtal bei Pöhla im Erzgebirge bereits. Weitere rund 120 Meter bis zur Wolfram- und Fluorid-Lagerstätte stehen noch bevor. In diesen Tagen wird der Vortrieb des Schachtes wieder aufgenommen. Das Bergbauunternehmen hatte über den Jahreswechsel neu geplant. Außerdem hatte es einen wesentlich größeren Greifer einschließlich einer stärkeren Winde angeschafft. Beim Vortrieb des Erkundungsschachtes kann man so schneller vorankommen. Der neue Greifer hat nun ein Fassungsvermögen von 240 Kilogramm und damit 200 Kilogramm mehr als der alte. Auch zahlreiche neue Rohrleitungen für Druckluft, Spritzbeton, Brauchwasser und Abwasser wurden verlegt.

„Nach jeder Sprengung und dem Fördern des Haufwerkes mit dem Greifer kleiden wir die Schachtwände mit Baustahlmatten aus und verstärken sie dann mit Spritzbeton”, berichtet Dr.-Ing. Klaus Grund, Mitglied des SME-Vorstandes. „Da benötigen wir zahlreiche Rohrleitungen, etwa für den Spritzbeton und das Wasser, aber auch für die Druckluft für das Bohren der Sprengbohrlöcher. Zusätzlich muss natürlich Grundwasser kontinuierlich abgepumpt werden.” In 16 Meter Tiefe gibt es im Schacht einen Wasserzufluss. Zwei Kubikmeter pro Stunde kommen da zusammen. Untersuchungen ergaben, dass das Wasser Trinkwasserqualität hat. „Wir nutzen das Wasser zweifach direkt vor Ort. Einmal als Brauchwasser fürs Betonieren und zum anderen für den Sanitärcontainer unserer Bergleute mit den Duschen, Toiletten und Waschbecken”, so Dr. Grund.

Arbeiten im Luchsbachtal rund um die Uhr

Vorgrsehen ist eine Arbeit im  Drei-Schicht-System. Im Erkundungsschacht selbst arbeiten zwei Bergleute. Ein Bergmann bedient den Greifer, der andere kümmert sich darum, dass das Gestein per Kübel über Tage transportiert wird. Bohren, Sprengen, Fördern, Bewehren und Auskleiden mit Spritzbeton wechseln sich ständig ab. Einmal die Woche werden Spritzbeton und Sprengstoff nachgeliefert.

Alle neuen Anlagen – darunter die Rohrleitungen, der große Greifer und die zugehörige Winde – wurden gemäß gesetzlicher Vorschriften einer eingehenden Materialprüfung unterzogen und erhielten bei einer Gesamtabnahme durch das Oberbergamt die nötige Betriebsgenehmigung.

Über 120 Bergleute werden hier rund 50 Jahre lang Bergbau betreiben

Drei Erzfelder will die SME AG erschließen. Bei den Pöhlaer Erzfeldern handelt es sich um eine polymetallische Lagerstätte aus Wolfram, Fluorid, Zinn und Zink. Im ersten Schritt wird die SME AG Wolfram und Fluorid abbauen. Der Erkundungsschacht bildet den Auftakt des Projektes. 2.000 bis 3.000 Tonnen Wolframerz sollen aus dem Schacht gefördert, chemisch-mineralogisch ausgewertet und dann aufbereitet werden. Ungefähr über 40 bis 50 Jahre soll sich die eigentliche Bergbautätigkeit von 2019 an erstrecken, dann mit über 120 Bergleuten.