Start Erzgebirge 522. Bergstreittag in Schneeberg
Artikel von: Redaktion
20.07.2018

522. Bergstreittag in Schneeberg

307 Uniformträger werden zur Bergparade erwartet. Fotos: Birgit Hiemer

Der 522. Bergstreittag am 22. Juli fällt in diesem Jahr wieder auf das Wochenende. Die Stadt entschloss sich deshalb, diesen traditionellen Feiertag der Bergleute vom 20. bis 22. Juli mit einem bunten Festwochenende zu feiern. Es ist eine gute Gelegenheit, sich im Ringen um die Anerkennung der Montanen Kulturlandschaft Erzgebirge/Krušnohori zum UNESCO Weltkulturerbe als traditioneverbundener und moderer Teil dieser Bewerbung zu präsentieren. „Wir sind auf einem guten Weg“, betont Bürgermeister Ingo Seifert.

Die Sonnensucher auf dem Markt

Der Bergstreittag beginnt am Freitag, 19 Uhr auf dem Markt mit einer interessanten Filmvorführung. Der Kinoverein Schneeberg zeigt „Die Sonnensucher“. Der 1958 fertiggestellte DEFA-Film von Konrad Wolf wurde aufgrund seiner kritischen Darstellung des Uranbergbaus der SDAG Wismut erst 1972 das erste Mal gezeigt. Das einzigartige Zeitdokument führt an hiesige Schauplätze, gibt aufwühlende Einblicke in die damalige Zeit. Die Außenaufnahmen spielen hauptsächlich in Johanngeorgenstadt, wo der Uranbergbau 1956 eingestellt und ein Großteil der historischen Altstadt abgerissen wurde. Für die Aufnahmen ließ Konrad Wolf einige der Tagesanlagen, insbesondere rund um den Bahnhof, als Kulissen wieder herrichten.

Traditionelles zum Bergstreittag

Vor allem der Bergstreittag – Samstag ist gespickt von zahlreichen, hochinteressanten Programmpunkten bergmännischer Tradition. Erstmalig in diesem Jahr gibt es einen Shuttle-Verkehr in die Bergbaulandschaft. Der Oldteimerbus H6 startet am Samstag und Sonntag ab 10 Uhr und dann stündlich bis 16 Uhr am Fürstenplatz. Haltestellen sind das Siebenschlehener Pochwerk, die Silberschmelzhütte St. Georgen, das Besucherbergwerk „Weißer Hirsch“, der Filzteich und die Fundgrube Wolfgangsmaßen. Empfehlenswert ist ein Spaziergang durch die Bergbauminiaturlandschaft der Fundgrube Gesellschaft. An beiden Tagen von 10 bis 16 Uhr ist das Siebenschlehener Pochwerk geöffnet, sind von 9 bis 15 Uhr Grubenbefahrungen in der Fundgrube „Weißer Hirsch“ möglich.

Der MDR kommt in die Fundgrube Wolfgangsmaßen

Am Samstag von 10 bis 17 Uhr und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr sei auch ein Besuch der Fundgrube Wolfgangsmaßen empfohlen. Hier gibt es Führungen durch das Pochwerk und die untertägige Pochwerkradstube, historisches, bergbauliches Handwerk zum Anschauen wie mit Bergschmiede, Erzaufbereitung, Herstellung von Unschlitt, Seilerei und Holzbearbeitung sowie eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Bergstreittages. Auch der MDR wird hier erwartet. Der Sender möchte das Schmelzen von Wismuterzen oder einen Stänkerofen in Aktion filmen. Die Silber-Schmelzhütte Sankt Georgen öffnet am Sonntag von 10 bis 14 Uhr für Besucher. Gegen 12.30 Uhr ist hier „Rosina Schnorr“ zugast. Wer mag, kann Samstag und Sonntag auch mit der Kleinbahn eine Runde durch die bergbaulichen Stätten drehen. Die Bahn startet 10 Uhr, 12 Uhr und 14 Uhr am Fürstenplatz.

Ein modernes buntes Programm im Stadtzentrum

Ein breiter Bogen von der Tradition zur Moderne wird im Stadtzentrum gespannt. Traditionelles kann man im Museum für bergmännische Volkskunst sehen. Am Festwochenende dreht im Museum sich auch die Dorfkirmes. Außerdem wird am Sonntag auf der Bühne (14.15 und 15.30 Uhr) der Besuch von Rosina Schnorr alias Birgit Lehmann erwartet. Die erzgebirgische Unternehmerin würde in diesem Jahr 400 Jahre alt. Aus diesem Anlass spricht Silke Riedel am Sonntag, 16 Uhr im Schnorrhaus am Markt den Vortrag „Die Leichenpredigt von Rosina Schnorr“.

Die Bürgermeisterwette

32 Mannschaften, die aus elf Sportlern bestehen, in ihren Outfit als Fußballteam erkennbar sind und die gemeinsam das Lied „Fußball ist unser Leben…“ singen, soll Bürgermeister Ingo Seifert in diesem Jahr auf den Markt bringen. Schafft er das nicht, ist er eine Woche an den Schulen der Stadt als Schülerlotse zu erleben. Herausforderer Andreas Weigel spendiert der Stadt, sollte er seine Wette verlieren, einen virtuellen 360°-Rundgang seiner Firma diginetmedia durch die Stadt für die touristische Vermarktung. Ob es Ingo Seigert schafft, die Fußballer/Innen jeden Alters, egal ob Vereins- oder Freizeitmannschaft, zu mobilisieren, erfahren die Gäste des Bergstreittags im Rahmen des bunten Programms am Samstag auf der Bühne am Markt gegen 15 Uhr.

Tipps für Kids

Ganztägig gibt es am Samstag und am Sonntag einen Natur-, Handwerker- und Mittelaltermarkt. Neu ist der Kinderbereich auf dem Fürstenplatz. Mit Bungee-Trampolin, Eisenbahn, Karussell, Bastelstraße und vielem mehr haben auch die Kids ihren Spaß. Ein erfrischend buntes Programm wird am Samstag auf der Bühne am Markt gezeigt. Unter anderem sind Erzistar Vivien, das Tanzprojekt Keen on Rhythm, Comedy, Akrobatik, ein Bauchredner, Mode aus Schneeberg und vieles mehr zu erleben.

Bergparade und Abschlusszeremoniell

Den traditionellen Abschluss des Bergstreittages bildet die Bergparade mit anschließender Bergpredigt und Abschlusszeremoniell. Am Sonntag, 18.15 Uhr setzt sich die Bergparade in Neustädtel in Bewegung. 307 Uniformträger aus 28 Vereinen und 124 Musiker aus drei Bergmannsorchestern haben ihr Kommen zugesagt. Sie marschieren von der Marienstraße über Karlsbader- und Neustädtler Straße, Fürstenplatz, Markt zur St. Wolfgangskirche. Hier beginnt 19 Uhr der Berggottesdienst. Dieser wird per Videoleinwand auf der Bühne live übertragen. So können alle Besucher das Ereignis hautnah miterleben. Anschließend findet auf dem Markt (bei schlechtem Wetter in St. Wolfgang) das große gemeinsame Abschlusszeremoniell statt.

Das komplette Programm finden Sie im Internet auf der Stadtseite im Link Tourismus/Stadtfeste. Informationen gibt es auch in der Stadtinformation. hb