Start Chemnitz Abgezockt oder ausgebremst? So viel mussten Autofahrer seit 2014 in Chemnitz schon berappen
Artikel von: Redaktion
02.06.2016

Abgezockt oder ausgebremst? So viel mussten Autofahrer seit 2014 in Chemnitz schon berappen

Die Polizeidirektion entscheidet temporär an welchen Orten der Einsatz von mobilen Blitzern erfolgt. So beispielsweise an Unfallschwerpunkten, vor Kindergärten und Schulen oder auch in verkehrsberuhigten Wohngebieten mit Tempo-30-Zonen. Foto: fotolia / S. Engels
Die Polizeidirektion entscheidet temporär an welchen Orten der Einsatz von mobilen Blitzern erfolgt. So beispielsweise an Unfallschwerpunkten, vor Kindergärten und Schulen oder auch in verkehrsberuhigten Wohngebieten mit Tempo-30-Zonen.
Foto: fotolia / S. Engels

Viele kennen vielleicht die Situation – beim Autofahren ist man schnell mit den Gedanken abgeschweift. Blitz und schon ist man aus den Träumereien erwacht, wenn das helle Blitzlicht einem nur so entgegenstrahlt. Sofort auf die Bremse, nur leider ist es dann schon zu spät und das Blitzerfoto landet später im Briefkasten.

Immer wieder passiert es, dass Einheimische in fest installierte Blitzermaschen fahren, obwohl man genau weiß das der Übeltäter dort steht. In Chemnitz gibt es neun stationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen, acht Rotlichtüberwachungsanlagen und eine kombinierte Rotlicht – und Geschwindigkeitsanlage auf der Zwickauer Straße Ecke Goethestraße.

Wenn es blitzt kann das schnell den Geldbeutel plündern. So kam es, dass 2014  61.210 Verstöße im Wert von 1.433.311 Euro in Chemnitz verzeichnet wurden. Im Folgejahr wurden 79.456 Verstöße im Wert von 1.882.458 Euro und in diesem Jahr bis zum 30. April  bereits schon 21.457 Verstöße im Wert von 502.803 Euro der Chemnitzer verzeichnet.

Klingt nach einer guten Geldeinnahme oder zählt es doch als erzieherische Maßnahme?

„Zu schnelles Fahren stellt eine der Hauptunfallursachen dar. Aus diesem Grunde sind Geschwindigkeitskontrollen notwendig. Mit den Kontrollen soll auf die Einhaltung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit hingewirkt werden“, so die Polizeidirektion Chemnitz.

Neben den Geschwindigkeitskontrollen nehmen auch die Rotlicht-Blitzer eine Menge Geld ein, so gab es 2014,  5308 Verstöße im Wert von 702.010 Euro und im Folgejahr 4466 mit  603.080 Euro. Bis  zum 30. April 2016 wurden bei 1374 Verstöße 178.194 Euro eingenommen. Die kombinierte Rotlicht – und Geschwindigkeitsanlage auf der Zwickauer Straße verzeichnete seit Mai 2015 bis zum 30. April diesen Jahres 7564 Verstöße im Wert von 313.654 Euro.

Diese Ordnungswidrigkeiten sind jedoch nicht alle, denn auch Parkverstöße und allgemeine Ordnungswidrigkeiten gehören zur Geldquelle. Hinzu kommen die mobilen Geschwindigkeitsmessungen und die Kontrolle des ruhenden Verkehrs. Die Polizei erteilt zudem Bußgeldbescheide aufgrund von Polizeianzeigen, Unfällen, Alkohol- / Drogenmissbrauchs sowie Bürger- und Behördenanzeigen.

2015 wurden insgesamt 143.984 Geschwindigkeitsverstöße von stationärer und mobiler Messung mit 3.381.451 Euro geahndet. Im ruhenden Verkehr wurden 2015 durch das Ordnungsamt insgesamt 75.156 und somit 1.235.372 Euro geahndet und durch die Polizei nochmals 4.674 Verstöße im Wert von 96.964 Euro.

Im letzten Jahr wurden zudem 2.434 allgemeine Ordnungswidrigkeiten in der Summe von 286.325 Euro eingenommen.
Die Polizeidirektion Chemnitz veröffentlicht meist vorher die Geschwindigkeitskontrollen. Warum bekannt machen, wenn es doch Geld bringt?

„Mit den sogenannten „Blitztipps“ wird nur ein Teil der möglichen und geplanten Kontrollstellen veröffentlicht. Einerseits sollen damit die Fahrzeugführer zum Einhalten der Geschwindigkeit angehalten werden, andererseits wird damit auch deutlich, dass die Polizei im Einsatz ist, um Verkehrsverstöße zu ahnden“, erklärt die Polizeidirektion Chemnitz.

Für die Chemnitzer Bürger gibt es dennoch eine gute Nachricht, denn weitere stationäre Blitzer sind nach Aussagen der Stadt Chemnitz  für die nächste Zeit nicht in Planung. Eine beachtliche Summe kommt für einen neuen Blitzer zusammen. Je nach Messanlagentyp kostet eine Blitzanlage zwischen 70.000 und 105.000 Euro. Doch auch gewartet werden müssen die Anlagen, bei dieser mit Wartungskosten bis zu ca. 15.000 Euro zu rechnen sind.

Hinzu kommen Kosten für die Auswertung und Weiterbearbeitung aller Messdaten und vieles mehr mit ca. 24.000 Euro im Jahr. Einige fühlen sich im Unrecht, es kommt zum Widerspruch. Im Zeitraum vom 1. Juni 2015 bis zum 30. Mai 2016 wurden 928 Einsprüche zu Bußgeldbescheiden aus Verkehrsordnungswidrigkeiten registriert. Nach Aussagen der Stadt Chemnitz wurden davon 336 Einsprüche zu Bußgeldbescheiden im ruhenden Verkehr und 592 Einsprüche zu Bußgeldbescheiden aus dem fließenden Verkehr aufgenommen.

Von Nicole Neubert