Start Zwickau Ach hier lagern die Fundsachen?
Artikel von: Redaktion
10.08.2016

Ach hier lagern die Fundsachen?

Das Fundbüro hat mehrere Räume. Im früheren Schießraum im Verwaltungszentrum - der ehemaligen Kaserne, lagern vor allem Fahrräder und Kinderwagen. Mario Schulz, Sachgebietsleiter, zeigte sie uns. Foto: Alice Jagals
Das Zwickauer Fundbüro hat mehrere Räume. Im früheren Schießraum im Verwaltungszentrum – der ehemaligen Kaserne, lagern vor allem Fahrräder und Kinderwagen. Mario Schulz, Sachgebietsleiter, zeigte sie uns.
Foto: Alice Jagals

Landkreis. Was man nicht so alles findet, wenn man nur mal bewusst durch die Gegend läuft. Während die einen Gefundenes bei facebook hochladen und auf den Besitzer hoffen, gehen viele noch immer den klassischen Weg. Und der führt bekanntlich ins Fundbüro. Im Zwickauer Fundbüro, dass sich im Verwaltungszentrum an der Werdauer Straße befindet, werden jährliche etwa 1000 Gegenstände abgegeben. Zum Vergleich: In Crimmitschau sind es etwa 100 und in Werdau 60.

Und was ging am meisten abhanden? „ Am meisten gefunden werden Regenschirme, Mützen, Sporttaschen, Fahrräder, Handys, Schlüssel und Geldbörsen“, weiß Mario Schulz, Sachgebietsleiter der Allgemeinen Polizeibehörde und Gewerbeangelegenheiten. Dieser Abteilung gehört das Fundbüro an. Warum man ausgerechnet Fahrräder verliert ist immer wieder schwer nachvollziehbar. Es könnte sich um ein gestohlenes und einfach um ein altes Rad handeln, das nicht zum Schrotthandel gebracht werden „wollte“.

Verstärkt werden Fundsachen von Bürgern abgegeben, „aber gerade Dinge wie Sporttaschen, Mützen oder Regenschirme werden uns meist von Mitarbeitern der Verkehrsbetriebe übergeben“, sagt Mario Schulz. „Die höherwertigen Funde, wie Fahrräder, Handys und Geldbörsen, werden oftmals von den Bürgern dem Polizeirevier als Fundsache gemeldet, weil Diebstahlhandlungen vermutet werden. Diese Fundsachen übergibt dann die Polizei nach Feststellung der Fahndungsfreiheit an uns zur Weiterbearbeitung bzw. Aufbewahrung.“

Es gibt allerdings auch ehrliche Bürger, die Geldbörsen und Schlüssel oder Schmuck abgeben.

Und dann? Dann lagern die Gegenstände in den Fundbüros. Die Rückmeldung ist sehr gering. Etwa 10 Prozent der Eigentümer holen ihre Sachen ab, inklusive der Finder, die nach Ablauf der Aufbewahrungsfrist Anspruch auf den Fund haben. In Werdau und Crimmitschau beläuft sich die Rücklaufquote zwischen 30 und 40 Prozent. Übrigens wurden in Crimmitschau neben den üblichen Gegenständen sogar schon ein Holzbein gefunden.

Und was passiert mit den anscheinend besitzerlosen Gegenständen? Sie werden natürlich versteigert. Und bei der Aktion muss man schnell sein, denn dann ist die „Ware“ plötzlich wieder sehr beliebt. Bei der letzten Versteigerung in Zwickau im Jahr 2015 wurden alle 125 Gegenstände versteigert. Der Erlös von 4.246 Euro geht nach drei Jahren in die jeweilige Stadtkasse.