Start Achte auf dein Herz, Baby
Artikel von: Sven Günther
14.02.2024

Achte auf dein Herz, Baby

Im Auer Herzkatheter-Labor steht rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ein Teamum Dr. Thomas Ketteler für eine schnelle Diagnostik und Therapie bei Herzerkrankungen zur Verfügung.
Im Auer Herzkatheter-Labor steht rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr ein Teamum Dr. Thomas Ketteler für eine schnelle Diagnostik und Therapie bei Herzerkrankungen zur Verfügung. Foto: Dorothee Sykora

Hört auf Euer Herz

Aue-Bad Schlema. Na, gab es ein Herzchen vom Liebsten als Törtchen? Ein Herz-Schmerz-Gedicht, vorgetragen mit Dackelblick und hauchender Stimme zum Valentinstag? Lässt man die Romantik weg, wäre ein klarer Satz im Imperativ der beste Liebesbeweis: „Achte auf dein Herz, Baby.“
Der Hintergrund ist ein ernster: JEDEN Tag sterben in Deutschland knapp 1.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, mehr als die Hälfte davon sind Frauen.

Frauen hören zu wenig auf ihre Herzen

Dr. med. Thomas Ketteler, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, im Helios Klinikum Aue: „Herzerkrankungen sind keine ausschließliche Domäne der Männer, Frauen sind gleichermaßen betroffen. Dennoch zeigen Frauen oft ein abwartendes Verhalten, wenn es um die Gesundheit ihres Herzens geht, und zögern selbst im Notfall, den Rettungsdienst zu rufen. Diese Zögerlichkeit kann wertvolle Zeit kosten.“
Dazu kommt, dass die Symptome bei Frauen oft unspezifisch sind. Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Luftnot deuten zunächst nicht so deutlich auf einen Herzinfarkt hin, wie ein starkes Brennen hinter dem Brustbein, wie es bei betroffenen Männern häufig ist.

Wear Red Day fürs Herz

Zuletzt wurde im Helios-Klinikum die Gelegenheit des „Wear Red Day“ genutzt, um die Herzgesundheit von Frauen in den Fokus zu rücken und das Bewusstsein dafür zu schärfen. Dr. Ketteler: „Wir appellieren an alle Frauen, (noch) besser auf ihre Gesundheit und ihr Herz zu achten. Leider kommen sie oft zu spät zum Arzt, sodass es häufiger zu Komplikationen kommt.“
Und gerade im ERZ sind die Risiken für das Herz hoch. Nimmt man die Werte der Todesfälle nach Herzkrankheiten, und überträgt sie auf eine Deutschlandkarte – dann ersteht die DDR wieder auf. Die fünf Bundesländer Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg führen die Tabelle bei den Herztoten an.

Zuletzt wurde im Helios-Klinikum die Gelegenheit des „Wear Red Day“ genutzt, um die Herzgesundheit von Frauen in den Fokus zu rücken und das Bewusstsein dafür zu schärfen.

Gefahr für Herz im ERZ

Der Erzgebirgskreis liegt dabei traurigerweise ganz weit vorn bei den Herzerkrankungen als Todesursache Nummer 1. Täglich sterben hier fast sieben Menschen daran. Der Grund: Das metabolische Syndrom! Fachleute fassen unter diesem Begriff die vier Hauptrisiken für Herzerkrankungen zusammen: Rauchen, Zucker, Übergewicht und Bluthochdruck!
„Dafür gibt es mehrere Gründe“, weiß Dr. Ketteler. „Das Gesundheitsbewusstsein ist in unserer Region nicht so stark ausgeprägt, wie zum Beispiel in Großstädten. Vorsorgeuntersuchungen werden seltener wahrgenommen, die Menschen ernähren sich tendenziell schlechter. Auch der höhere Altersdurchschnitt trägt mit zu der hohen Zahl der Herzkrankheiten bei.“

Fatalismus schadet dem Herz

Dazu kommt ein ausgeprägter Fatalismus nach dem Motto: Ich bin eben alt, da macht das Herz eben nicht mehr richtig mit. Das muss man hinnehmen. Doch diese Gedanken sind falsch! Dr. Ketteler: „Nein, das muss man eben NICHT hinnehmen. Heute gibt es viele Möglichkeiten, bei Problemen einzugreifen und die Lebensqualität deutlich zu erhöhen.“
Sie wollen sich doch noch lange an einem Herzchen vom Liebsten als Törtchen freuen können…

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