Start Mittelsachsen Akrobaten auf drei Rädern zur ADAC Sachsenring Classic
Artikel von: Redaktion
24.03.2016

Akrobaten auf drei Rädern zur ADAC Sachsenring Classic

ADAC Sachsenring Classic
Die Replika des Max-und-Moritz-Gespanns des vierfachen Seitenwagen-Weltmeister Max Deubel wird auch zur ADAC Sachsenring Classic am Start sein. Foto: ADAC Sachsen e. V.

Hohenstein-Ernstthal/Sachsenring. Auf zahlreiche spektakuläre Gespanne können sich die Classic-Fans bei der diesjährigen ADAC Sachsenring Classic freuen. Die waghalsigen Piloten liefern mit ihren historischen „Dreirädern“ beim Kampf um Meisterschaftspunkte spektakuläre Drifts und fahren dabei auch gern einmal auf nur zwei Rädern um die Ecken.
Die Seitenwagen gehen unter anderem in zwei Klassen der Deutschen Historischen Motorradmeisterschaft (DHM) an den Start.
Vertreten sind sowohl Classic-Gespanne Sitzer (bis 1967) als auch die einzigartigen Kneeler (1950 bis 1967). Kneeler sind Seitenwagen, bei denen man auf den Knien (englisch: knee) liegt.

ADAC Sachsenring Classic Kneeler
Beispiel für einen „Kneeler“: ein Moto-Guzzi-Gespann, Baujahr 1972. Foto: Lothar Spurzem/Wikimedia Commons

Darüber hinaus werden zur ADAC Sachsenring Classic auch in der historischen Boxer-Cup-Klasse (1947 bis 1967) einige Gespanne vertreten sein.

ADAC Sachsenring Classic BMW RS 54 Gespann
14-mal holten BMW-Gespanne auf der Basis der RS 54 in den Jahren von 1954 bis 1967 in ununterbrochender Folge den Weltmeistertitel im Straßenrennsport für Motorräder. Danach gelang es BMW bis 1974 noch fünfmal, den Titel einzufahren. Foto: Lothar Spurzem/Wikimedia Commons

Am Start ist unter anderem eine BMW RS 54, die in den Sechzigerjahren vom vierfachen Seitenwagen-Weltmeister Max Deubel gefahren und später von den Norddeutschen Ewald Dahms (78 Jahre) und Harry Mahrsandt (73 Jahre) wieder mit Originalteilen aufgebaut wurde.
Mittlerweile ist die Replika von Max Deubels Original nicht mehr zu unterscheiden. Selbst der ursprüngliche Max-und-Moritz-Aufkleber ziert das Gespann.
Die Geschichte dazu: Die meisten Gespanne waren früher mit einer weißen Verkleidung versehen und dadurch nur schwer voneinander zu unterscheiden. Nachdem eine Zeichnung von Wilhelm Buschs “Max und Moritz” angebracht wurde, war dieses Problem behoben und auch gleich ein neues Markenzeichen geschaffen – das Max-und-Moritz-Gespann.

ADAC Sachsenring Classic BMW RS 54 Max und Moritz Replika
Die BMW RS 54 Replika von Ewald Dahms und Harry Mahrsandt der legendären Maschine von Deubel/Hörner. Foto: Lothar Spurzem/Wikimedia Commons

Mit den Jahren wurden durch Anpassung von Rahmen und Rädern die Gespanne niedriger. Allerdings wurde zunächst noch überwiegend sitzend gefahren. Auch die BMW RS 54 von Deubel/Hörner (Replika, siehe Foto), mit der von Max Deubel Anfang der sechziger Jahre viermal die WM und mit Beifahrer Emil Hörner dreimal die Tourist Trophy auf der Isle of Man gewinnen konnte, wurde so pilotiert.