Start Erzgebirge Akten der Grausamkeit
Artikel von: Sven Günther
05.12.2018

Akten der Grausamkeit

Die grausame Tat füllt fünf Aktenordner, die ordentlich nebeneinander auf dem Platz der Vorsitzenden Richterin Simone Herberger liegen. Rote Deckel. Schwarze Rücken. Brutaler Inhalt. In den fünf Ordnern wird ein Mordbeschrieben, den Stephan H. (22), Jens H. (22) und Terenc H. (25). am 17. April in Aue begangen haben sollen. Ein Verbrechen, bei dem Christopher W. (27) starb. Foto: Harry Härtel

 

Trio wegen grausamen Mordes angeklagt

Von Sven Günther
Chemnitz/Aue. Die grausame Tat füllt fünf Aktenordner, die ordentlich nebeneinander auf dem Platz der Vorsitzenden Richterin Simone Herberger liegen. Rote Deckel. Schwarze Rücken. Brutaler Inhalt. In den fünf Ordnern wird ein Mordbeschrieben, den Stephan H. (22), Jens H. (22) und Terenc H. (25). am 17. April in Aue begangen haben sollen. Ein Verbrechen, bei dem Christopher W. (27) starb.

Die Anklageschrift, die TAG 24 in Auszügen veröffentlicht hat, erschüttert. Dort heißt es:  “Dabei hatte der Angeklagte Terenc H. …. mitgeteilt, Christopher W. töten zu wollen.”  Das Motiv: Das Opfer soll Lügen verbreitet haben. Und, so TAG 24: Schwulenhass!
Laut TAG 24 wurde das Opfer auf das Gelände des alten Güterbahnhofs von Aue gelockt. Weiter heißt es: “Zwischen 19.30 und 19.50 Uhr eskalierte der Hass auf Christopher W. laut Anklage in einem Blutrausch:
Erst soll der 27-Jährige niedergeschlagen worden sein. Dann wurde er getreten, mit einem Aluminiumstück mehrfach auf den Kopf geschlagen. Danach warfen die drei den schwerverletzten Mann in einen 1,80 Meter tiefen Schacht.
Mit einer Glasscherbe wurde dem Opfer der Arm zerschnitten – das stellten später Gerichtsmediziner fest. Das brutale Ende des Martyriums: Terenc H. und Stephan H. legten laut Anklage das Opfer mit dem Gesicht auf eine Betonkante, traten danach mehrfach auf den Hinterkopf ein. Mit einer alten Tür schlugen sie noch mehrmals auf das Opfer ein. Mit dieser Tür wurde die Leiche schließlich auch abgedeckt.”

Stephan H. und Jens H. schwiegen zu den Vorwürfen. Nur Terenc H. beantwortete die Fragen von Richterin Simone Herberger, gab zunächst an, sich an die Tat nicht erinnern zu können, verstrickte sich dann aber in Widersprüche. Kein Wunder: Es soll ein Video von der grausamen Ermordung des 27-Jährigen geben. Terenc H. fotografierte offenbar die Leiche am Fundort, verschickte diese Bilder per WhatsApp und alarmierte erst danach die Polizei.
Dinge, die auch in den fünf roten Aktenordnern stehen. Der Prozess geht weiter.

So berichtete der WochenENDspiegel im April von der Tat.

3 Haftbefehle nach grausamen Mord in Aue erlassen