Start Chemnitz Aktiv werden erwünscht: Kunstministerin ruft zur Teilnahme am Jahr der Industriekultur 2020 auf
Artikel von: Redaktion
22.11.2018

Aktiv werden erwünscht: Kunstministerin ruft zur Teilnahme am Jahr der Industriekultur 2020 auf

Ob das Bruttosozialproduktion auch gesteigert wird, ist nicht überliefert. Aber unter dem Motto “Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt” machen sich diese 60 Akteure (darunter auch Staatsministerin Dr. Eva-Maria Stange, 2. Reihe mit rotem Kragen) auf, den Titel Jahr der Industriekultur 2020 mit Leben zu erfüllen. Foto: Cindy Haase

Region. Das Jahr 2020 wurde von der Sächsischen Staatsregierung zum Jahr der Industriekultur erklärt. Nun gilt es, diesen Namen auch mit Leben zu erfüllen. “Werden Sie aktiv!”, forderte deshalb heute Sachsen Kunstminsterin Dr. Eva-Maria Stange in Chemitz auf einer Auftaktveranstaltung zur Vorbereitung und ermunterte rund 60 anwesende Akteure zur Teilnahme.

Doch nicht nur das: Alle Liebhaber, Kenner und Macher der Sächsischen Industriekultur sind aufgerufen, sich aktiv einzubringen. “Diese ist seit 500 Jahren Teil der sächsischen Identität”, führt Stange die Bedeutung der Industriekultur vor Augen. Leider habe eine aktuelle Umfrage der Tourismus- und Marketinggesellschaft gezeigt, dass die Selbstwahrnehmung bei weitem nicht so ist, wie man es sich wünsche. “Nur etwa 10 Prozent der Touristen haben Interesse an diesem Thema”, bedauert die Kunstministerin.

Das Thema Industriekultur mehr in den Fokus der Öffentlichkeit zu richten, sei deshalb ein Hauptanliegen. Industriekultur umfasse so viel mehr als nur die Technik. Auch künstlerische Auseinandersetzungen wie die IBUG (kurz für Industriebracheumgestaltung, hier 2018 in Chemnitz: IBUG Chemnitz ) zeigen, die Vielfältigkeit.

Höhepunkt des Jahres 2020 wird die 4. Sächsische Landesausstellung mit ihrer zentralen, durch das Deutsche Hygiene-Museum im Audi-Bau in Zwickau ausgerichteten Schau, sein. Außerdem gibt es sechs Begleitausstellungen an authentischen Orten in Südwestsachsen, darunter das Industriemuseum Chemnitz, das Eisenbahnmuseums Chemnitz-Hilbersdorf, das Forschungsbergwerk Himmelfahrt Fundgrube in Freiberg, die Tuchfabrik Gebrüder Pfau in Crimmitschau, das Bergbaumuseum Oelsnitz sowie das August-Horch-Museum mit einer weiteren Schau.

Janine Endler, Kulturraumsekretärin des Kulturraumes Vogtland-Zwickau: “Das Sächsische Jahr der INdustriekultur wird für unseren Kulturraum ein wichtiges Jahr. Hier kann man an zahlreichen Orten Industriekultur entdecken und erleben.” Bereits laufen nach ihrer Aussage viele Aktivitäten. Das Interesse der Akteure sei groß. “Wir sind schon mittendrin”, freut sie sich. Gerade die Region um Zwickau habe so viel zu bieten: Automobilbau, Textilindustrie, Instrumentenbau und vieles mehr.

“Diese Geschichte sucht ihresgleichen”, ist Dr. Eva-Maria Stange überzeugt. Von Sachsen seien wichtige Impulse der Industrialisierung nach Europa ausgegangen. “Mit dem Jahr der Industriekultur haben wir die einmalige Chance, dem Thema mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu verschaffen und die handelnden Akteure besser miteinander zu vernetzen”, ist auch Dr. Dirk Schaal, Koordinator Sächsische Industriekultur der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, überzeugt. Jeder der Ideen habe, sei willkommen, sich aktiv zu beteiligen, so das Fazit der Anwesenden.