Start Chemnitz Alexander Dierks (CDU): "Meine Ellenbogen sind noch in einem ganz guten Zustand!"
Artikel von: Sven Günther
15.08.2019

Alexander Dierks (CDU): “Meine Ellenbogen sind noch in einem ganz guten Zustand!”

Alexander Dierks (li.), Sachsens CDU-Generalsekretär im Gespräch mit WochenENDspiegel-Chefredakteur Sven Günther. Foto: Judith Hauße

Trommeln für die Sachsenwahl mit Alexander Dierks (CDU)

Von Sven Günther
Region. Es wird eine Richtungswahl! Selten war der Gang zur Urne spannender, als er am 1. September sein wird. Bleibt die CDU stärkste Kraft in Sachsen? Wenn Ja, mit wem kann sie regieren? Wie stark wird die AfD, gewinnt sie vielleicht sogar? Was wird aus der schwächelnden SPD und den in Sachsen gegen den Trend eher schwachen Grünen? Gelingt in einem rot-rot-grünen Dreierbund ein Regierungswechsel? Welche Rolle wird die FDP einnehmen? Können die Freien Wähler wie in Bayern eine Rolle spielen?

Wer sich traut, darf für sich trommeln! Dieses Angebot macht der WocheENDspiegel sächsischen Landtagskandidaten. Sie beantworten kritische Fragen unserer Journalisten.

Heute: Alexander Dierks, der CDU-Generalsekretär aus Chemnitz. Der Politologe ist ledig und hat ein Kind.

Hier geht es zum Trommel-Wirbel von Alexander Dierks

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ihre politische Karriere ist rasant, könnte manchen altgedienten Christdemokrat vielleicht sogar rasend machen! 2013 mit dem Studium fertig, dann Mitarbeiter von MdB Carsten Körper. 2014 Landtagsabgeordneter und schon 2017 Generalsekretär der Sächsischen CDU. Ihre Ellbogen müssen ja blutunterlaufen sein oder wie schafft man so einen Aufstieg?

Das hängt auch mit dem Neuanfang unter Michael Kretschmer zusammen. Er hat frischen Wind reingebracht und mich als damaligen Vorsitzenden der Jungen Union gefragt, ob ich mit anpacken will. Es macht Freude und meine Ellenbogen sind noch in einem ganz guten Zustand.

Gott bewahre, Sie wären eine Frau…Hätten Angie, VdL und AKK ausgespielt oder ist für Sie Sachsen nur ein Podium, um von dort nach ganz oben zu springen?

Die Landespolitik ist doch nicht „unten“. Gemeinsam bewegen wir viel im Freistaat Sachsen: Bildung, Innere Sicherheit, medizinische Versorgung. Alles Themen, die die Menschen hier bewegen und die wir gemeinsam gestalten.

Abitur, Studium, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Landtagsabgeordneter, Generalsekretär. Jetzt mal ehrlich: Vom normalen Leben haben Sie doch keinen Schimmer, oder?

Gerade als Politiker kommt man mit ganz unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten in Berührung. Der Handwerker spricht mit mir genauso über seine Probleme wie die Rentnerin oder der Student. Besonders jetzt im Wahlkampf erlebe ich in unzähligen Gesprächen jeden Tag, was die Menschen hier in Sachsen umtreibt.

Die IHK gibt der Politik die Note 3, die Stimmung ist nicht so schlecht, wie sie scheint. Warum gelingt es der CDU nicht, für positive Gedanken beim Wähler zu sorgen, wenn diese an Sachsen denken. Ist Berlin schuldig?

Ich erlebe das Gegenteil: Die meisten Menschen, die ich treffe, verbinden mit Sachsen etwas Positives. Und ich merke, dass die Bürgerinnen und Bürger durchaus unterscheiden zwischen dem, was in Berlin passiert und dem, was wir hier mit Michael Kretschmer in Sachsen bewegen.

Die SPD will keine Volkspartei mehr sein, die CDU versucht weiter, unterschiedliche Positionen in sich zu bündeln. Wie sehr zerrt dieser Spagat an den zusammenhaltenden Sehnen?

Man muss sich fit halten, dann gelingt auch ein Spagat. Aber im Ernst: Gerade in Zeiten, in denen sich die Gesellschaft immer weiter auseinander differenziert, Stichwort Individualisierung, finde ich es umso wichtiger, dass wir als Sächsische Union das Ganze im Blick behalten. Dass wir Politik für alle Menschen hier in Sachsen machen und nicht nur für bestimmte Gruppen. Und dass wir es als Volkspartei eben auch schaffen, unterschiedliche Positionen unter einen Hut zu bekommen, Kompromisse zu finden.

Die Fliehkräfte werden nach dem 1. September wohl drastisch steigen, weil schwierige Koalitionsverhandlungen anstehen, ggf. ein Viererbund notwendig wird. Sind sie gewappnet?

Wir kämpfen dafür, dass Sachsen eine stabile Regierung bekommt. Wie genau die dann aussieht, hängt vom Wahlergebnis ab. Eins ist aber klar: Mit AfD und Linkspartei werden wir definitiv nicht zusammenarbeiten.

Und wenn nicht, kommt doch der Sprung nach Berlin?

Wir kämpfen bis zum 1. September um jede Stimme. Das ist mein Job als Kandidat in Chemnitz und Generalsekretär und der erfüllt mich sehr.“

Hier geht es zu den Interviews der anderen Politiker

https://www.regionalspiegel-sachsen.de/category/service/landtagswahl-2019/