Start Alkohol! 74.000 Tote
Artikel von: Sven Günther
23.02.2023

Alkohol! 74.000 Tote

In Südwestsachsen sind nach Angaben der BARMER überdurchschnittlich viele Menschen alkoholsüchtig. Symbolbild: pixabay.com

Aufruf zum Alkohol-Fasten

Region. In Südwestsachsen gibt es überdurchschnittlich viele Menschen mit Suchterkrankungen. Zwischen 27 (in Chemnitz) und 19 (im Vogtland) von 1.000 Menschen sind betroffen, wie Auswertungen der BARMER ergeben haben. Die Rate liegt demnach zwischen fünf und 45 Prozent über dem bundesweiten Durchschnittswert.
„Am 22. Februar begann die Fastenzeit. Eine gute Gelegenheit, langfristig oder zumindest für einige Wochen auf Alkohol zu verzichten“, meint Michel Krause, Geschäftsführer der BARMER in Zwickau.
Schon der zeitweise Verzicht bringe viele Vorteile mit sich. Wer mindestens einen Monat keinen Alkohol trinkt, könne sich über besseren Schlaf, weniger Kopfschmerzen und ein geringeres Körpergewicht freuen. Das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit profitierten von einer temporären Abstinenz, ebenso das Herz-Kreislaufsystem, der Magen und die Leber.

Gefährlicher Alkohol

Die größte Gefahr: Alkohol greift den kompletten Körper an. Herz, Magen, Leber, Nerven. Dazu kommt die Tatsache, dass mit erhöhtem Alkoholgenuss auch mehr geraucht wird. Laut Bundesgesundheitsministerium konsumieren 7,9 Millionen Menschen der 18- bis 64-jährigen Bevölkerung in Deutschland Bier, Schnaps und Wein in gesundheitlich riskanter Form. Analysen des Ministeriums gehen von jährlich etwa 74.000 Todesfällen durch Alkoholkonsum allein oder bedingt durch den Konsum von Tabak und Alkohol aus.

Testen Sie sich selbst

„Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt. Das hat auch damit zu tun, dass selbst risikoreicher Alkoholkonsum in Deutschland weitgehend gesellschaftlich akzeptiert ist. Dabei ist Alkohol ein Zellgift, das für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mit verantwortlich ist“, sagt Krause.

Wer den Verdacht hat, ein Alkoholproblem zu haben, könne online einen anonymen Selbsttest machen oder sich ärztlichen Rat einholen. Je nach Ergebnis werde dann entschieden, welche nächsten Schritte sinnvoll sind. Auch eine Suchtberatung oder Selbsthilfegruppen seien gute, erste Anlaufstellen sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige.
Einen Selbsttest finden Sie unter www.barmer.de/selbsttest-alkohol im Internet.